Zeitfenster für Herztransplantation vergrößert
Dank neuem Verfahren der University of Michigan sind jetzt 24 statt nur zwölf Stunden möglich
Transportbox: So werden Spenderherzen zum Patienten gebracht (Foto: umich.edu) |
Ann Arbor (pte002/19.04.2024/06:05)
Dank eines neuen Verfahrens der University of Michigan um Robert Bartlett bleiben Spenderherzen länger "frisch". Das Zeitfenster für eine Transplantation vergrößert sich demzufolge. Statt das lebenswichtige Organ wie bisher lediglich auf Eis zu legen, pumpen die Forscher bei Zimmertemperatur kontinuierlich eine sauerstoff- und nährstoffreiche Flüssigkeit (Perfusat) hindurch, die sie aus Blutplasma herstellen. Über das Perfusat können dem Herzen Medikamente und gewebereparierende Stammzellen zugeführt werden.
Filtern verlängert Frische
Das Verfahren nennt sich normothermische Ex-vivo-Herzperfusion (NEHP). Derzeit ist die einzige von der U.S. Food and Drug Administration für den klinischen Einsatz zugelassene NEHP-Variante Transmedics-OCS, die auf sechs Stunden begrenzt ist. Frühere Experimente haben gezeigt, dass ein entscheidender Schritt darin besteht, das Perfusat zu filtern, um schädliche Moleküle zu entfernen. Geschieht dies nicht, werden die Herzen aus unbekannten Gründen schnell unbrauchbar für die Transplantation.
Bartlett und seine Kollegen hielten die Herzen von 40 Schweinen über verschiedene Zeiträume mit experimentellen Varianten von NEHP am Leben. So bestand das Perfusat für alle Spenderherzen aus einer Lösung aus Blutplasma und roten Blutkörperchen von anderen gesunden Schweinen, Elektrolyten, Glukose und Antibiotika. Das Perfusat wurde mit einer durchschnittlichen Rate von 0,7 Millilitern pro Minute und Gramm Herzgewicht durch die Herzen gepumpt. Dadurch blieben sie bis zu 24 Stunden lang so frisch, dass man sie hätte transplantieren können.
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