pte20240416016 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Antisense-Oligonukleotide erstmals im Tumor

Wissenschaftler der Osaka University erwarten viele Vorteile bei Lungen- sowie Prostatakrebs


Lungenkrebs: ASOs als neue vielversprechende Alternative (Foto: pixabay.com, oracast)
Lungenkrebs: ASOs als neue vielversprechende Alternative (Foto: pixabay.com, oracast)

Osaka (pte016/16.04.2024/10:30)

Forscher der Osaka University haben sogenannte Antisense-Oligonukleotiden (ASOs) direkt in Krebszellen platziert, um diese zu zerstören. Dafür synthetisierten sie mit "L687" eine neue Verbindung. Sie öffnet spezifische durchlässige Calciumkanäle an der Oberfläche von Krebszellen. Fließt das Calcium über die offenen Kanäle in die Zellen, werden die Zellen angewiesen, auch die ASOs hineinzulassen.

Medikamente der Zukunft

Bei ASOs handelt es sich um Medikamente einer nächsten Generation, die Krankheiten behandeln können, indem sie die Übertragung schädlicher Botschaften seitens der Gene blockieren. Das gilt auch für das Wachstum und die Ausbreitung von Tumoren. Bisher werden ASOs jedoch nicht für die Behandlung von Krebs eingesetzt. Zuerst muss es gelingen, sie in das Innere der Krebszellen zu transportieren. Dagegen wehren sich diese Zellen bislang erfolgreich.

Laut dem leitenden Wissenschaftler Hiroto Kohashi fördert die kombinierte Behandlung mit L687 und ASOs die Aufnahme von ASOs in Krebszellen. Dieser Nachweis ist bei Labortests und Tumorzellen im Inneren von Mäusen gelungen. In der Folge wurde die Aktivität der Zielgene unterdrückt und die Wirksamkeit der ASOs verbessert. Bisher wurden ASOs großteils für die Behandlung von unheilbaren Krankheiten eingesetzt. Dafür war es erforderlich, dass die Medikamente in die Leber oder die Rückenmarksflüssigkeit gelangten.

Abgabe von Arzneimitteln

Laut den Forschern handelt es sich bei L687 um ein wirkungsvolles System zur Abgabe von Arzneimitteln, das die Vorteile einer Behandlung mit ASOs auch auf andere Bereiche des Körpers ausdehnen könnte. Seniorautor Masahito Shimojo hofft, dass die in "Nucleic Acids Research" veröffentlichten Ergebnisse zu einem entscheidenden Fortschritt in der Entwicklung und Verabreichung von ASOs zur Behandlung von Krebs beitragen. Vor allem Lungen- oder Prostatakrebs stehen im Zentrum.

(Ende)
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