pts20030916009 Politik/Recht, Forschung/Entwicklung

Studie: Schutz geistigen Eigentums verbesserungswürdig

Mängel bei der Umsetzung bestehender Rechtsnormen


Wien (pts009/16.09.2003/09:30) Innovationen und deren Schutz sind unabdingbar mit dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens verbunden, haben aber im öffentlichen Bewusstsein noch "keinen großen Wert". Die rechtlichen Rahmenbedingungen und deren Durchsetzung müssen weiter gestärkt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Wiener PR-Consulter Temmel, Seywald und Partner, die im Auftrag der "Initiative Geistiges Eigentum" durchgeführt wurde. Befragt wurden hierzu führende österreichische Unternehmen, die als wesentliche Grundlage ihres Erfolgs den Schutz geistigen Eigentums angaben.

Bei den bestehenden Regelungen werden zu starke Bürokratisierung, zu hohe Kosten, zu großer Zeitaufwand und unbefriedigende Effizienz bei der Durchsetzung kritisiert. Hinzu kommt, dass die Bedeutung von Innovationen für Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Österreich im Allgemeinen zu wenig wahrgenommen wird, so der Tenor der befragten Unternehmen.

"Wir haben Geschäftsführer, Marketingverantwortliche und Rechtsabteilungsleiter aus allen wesentlichen Wirtschaftszweigen befragt. Für alle Befragungsteilnehmer hat der Schutz geistigen Eigentums hohen Wert. Da gibt es keine Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen", erläutert Studienautor Wilfried Seywald. Gleichzeitig sagen jedoch dieselben Unternehmen, dass der Wert von Innovationen und deren Schutz in der Öffentlichkeit nicht ausreichend anerkannt wird.

Anstieg der Verletzungen wird erwartet
Zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, dass die Rechtsverletzungen künftig zunehmen werden. "Es kommen immer mehr Produkte auf den Markt. Eine neue Marke international zu schützen, ist heute schon ein Kunststück", liefert der Studienautor eine Begründung. Durch den zunehmend schärferen Wettbewerb sei aber auch ein Sinken der Hemmschwelle feststellbar. Innovationen werden unter hohen finanziellen Investitionen entwickelt. Es sei oft einfacher und billiger, zu kopieren und Verfahren in Kauf zu nehmen. Bis ein Urteil in letzter Instanz gefällt wird, kann ein Produkt schon wieder überholt sein, so die Meinung. "Werden Innovationen jedoch nicht ausreichend geschützt, besteht Gefahr für den Wirtschaftsstandort Österreich mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen", warnt Seywald.

Handlungsbedarf gegeben
Einigkeit besteht bei allen Befragten, dass generell mehr getan werden muss, um die allgemeine Wertschätzung von Innovationen zu erhöhen und den Schutz geistigen Eigentums abzusichern. 89% fordern eine "stärkere internationale Rechtsvereinheitlichung", 77% "mehr Information der Öffentlichkeit", 67% der Befragten wünschen sich "mehr Rechtssicherheit" und 61% "schnelleres Handeln bei Verstößen".

Die Studie kommt zum Schluss, dass der Schutz geistigen Eigentums für alle Bereiche der Wirtschaft hohe Bedeutung hat. Unternehmen sind hoch sensibilisiert, das Bewusstsein in der Öffentlichkeit wird hingegen als eher gering eingeschätzt. Die Rechtsverletzungen im Bereich Geistiges Eigentum werden zunehmen. Daher besteht die Notwendigkeit eines effizienten Rechtsschutzes. Gefordert werden von der Wirtschaft eine internationale Rechtsvereinheitlichung, klare Gesetzeslage sowie schnelle und effiziente Rechtsdurchsetzung.

(Ende)
Aussender: Geistiges Eigentum
Ansprechpartner: Sandra Kienesberger
Tel.: +43/1/402 48 51-175
E-Mail: kienesberger@temmel-seywald.at
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