pts20040416022 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Mobilfunk: Kein Nachweis für Zellschäden durch elektromagnetische Felder

Ergebnisse der Sernelius-Studie experimentell nicht verifiziert


Wien (pts022/16.04.2004/12:20) In einer aktuellen Studie des schwedischen Physikers Bo Sernelius von der Universität Linköping wird der Frage nachgegangen, ob elektromagnetische Felder des Mobilfunks theoretisch bei Menschen Gewebeschäden hervorrufen können. Im Besonderen geht es um die theoretische Möglichkeit der Anziehung von Teilchen, die in der Praxis bislang nur unter sehr spezifischen Laborbedingungen beobachtet wurde. Sernelius versucht, dieses Modell auch auf biologische Systeme wie das menschliche Blutsystem und die Felder von Mobiltelefonen zu übertragen. Durch eine Rechnung, die allerdings extrem vereinfachte Bedingungen zur Grundlage hat, kommt er zu dem Ergebnis, dass es zwischen Blutzellen eine bislang nicht experimentell festgestellte Kraft geben könnte, die 10 Milliarden Mal stärker ist als bislang bekannt. Daraus leitet er die biologischen Hypothesen ab, dass es zu Kontraktionen der Blutgefäße oder zu anderen unerwünschten Effekten kommen könnte. Allerdings bemerkt Sernelius selbst, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation ist: "First of all I would like to see experimental verification of my theoretical effects." Er betont weiters, dass diese Studie nicht als Beleg dafür angesehen werden sollte, dass Handys gefährlich sind.

Tatsächlich gibt es nach letztem Stand der Forschung keine experimentellen Befunde, dass Mobilfunkfelder eine Verklumpung von Blutbestandteilen bewirken können. Zu diesem Schluss ist auch kürzlich die unabhängige Advisory Group on Non-ionising Radiation (AGNIR) gekommen, die im Auftrag der Britischen Strahlenschutzbehörde NRPB eine Bewertung des aktuellen Kenntnisstandes zur Wirkung elektromagnetischer Felder vorgenommen hat. In dem Prüfbericht heißt es wörtlich: "Reported haematological abnormalities in workers exposed to RF (= Radio Frequency) radiation have generally been minor, as well as being inconsistent between studies. The findings do not suggest a hazard."

Insgesamt ist festzuhalten, dass die Publikation von Sernelius einen Beitrag zur theoretischen Grundlagenforschung leistet. In der Arbeit formuliert er Hypothesen zur Übertragbarkeit eines quantenmechnischen Modells auf das menschliche Blutsystem und die Anwendung von Mobiltelefonen, die jedoch nach eigenen Aussagen rein spekulativ sind. Nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand, der auch auf einer Vielzahl von experimentellen Arbeiten beruht, gibt es keine gesundheitsschädlichen Einflüsse von Mobiltelefonen auf das Blutsystem von Menschen.

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Links: NRPB: http://www.nrpb.org/publications/documents_of_nrpb/pdfs/doc_14_2.pdf

Wien, am 16. April 2004

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