pts20080514038 Politik/Recht, Medizin/Wellness

Pharmig: Ohne Spitalsreform keine Gesundheitsreform

Huber: Pharmawirtschaft und Ärzte sollen bluten


Wien (pts038/14.05.2008/15:34) "Die anlässlich der heutigen Pressekonferenz von Bundesgesundheitsministerin Andrea Kdolsky und Sozialminister Erwin Buchinger vorgestellten Gesetzesänderungen stehen für die beispielhafte Hilflosigkeit der Sozialpartner. Ihre so genannten 'Experten' haben von den Schreibtischen aus eine Gesetzesvorlage zusammengezimmert, die an den Bedürfnissen der österreichischen Pflichtversicherten glatt vorbei geht", resümiert Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber die vorgestellte Gesundheitsreform. Und weiter: "Anstatt im eigenen Verantwortungsbereich der Selbstverwaltung die leicht identifizierbaren Einsparungspotentiale zu heben, werden Ärzte und Pharmawirtschaft zur Kasse gebeten. Zwangsmaßnahmen wie gesetzliche Rabattierungen entsprechen nicht den Grundsätzen unserer sozialen Marktwirtschaft und sind daher abzulehnen."

Über vernünftige Vorschläge hinweggetrampelt

Die erhofften Einsparungen durch "Aut idem" seien reine Augenwischerei, da Einsparungsprognosen der Studie auf ungesicherten Fundamenten stehen. Huber: "Die Studie wurde von den Auftraggebern nicht einmal zur Analyse freigegeben. Solch unseriöses und intransparentes Vorgehen wird toleriert, während über die fundierten Berichte des Rechnungshofs zu echten Einsparungen im Gesundheitswesen einfach hinweg getrampelt wird. Eben die "Aut idem" - Regelung wird nicht dazu beitragen, die Therapietreue/ Compliance bei den österreichischen Patienten zu fördern".

Mehr Geld für weniger Leistung

Nun werde auf dem Rücken der Beitragszahler diese "Kassensanierungsreform" umgesetzt, die die echten Probleme des Gesundheitssystems ignoriere. Weder habe man Anstalten gemacht, die dringend notwendige Spitalsreform anzupacken, noch sei die Kompetenzzersplitterung zwischen Bund und Ländern thematisiert worden. "Stattdessen wird weiteres Geld in marode Strukturen gepumpt. Für diesen Unsinn dürfen letztlich die Beitragszahler aufkommen, die zum Dank mit einer schlechteren Gesundheitsversorgung rechnen dürfen", so Huber.

(Ende)
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