pte20001209003 Forschung/Entwicklung

Schockantrieb für das Raumschiff der Zukunft

US-Forscher beobachten Bewegung beim Schalten eines Supraleiter-Magneten


Germantown (pte003/09.12.2000/09:30) Beim Anschalten eines Magneten mit supraleitenden Spulen beobachteten US-Forscher des Instituts für Kernphysik in Germantown http://www.er.doe.gov/production/henp/henp.html , Maryland, eine winzige Bewegung des Magneten. Jedesmal bewegte sich dieser um ein bis zwei Zentimeter voran, bevor sich das Magnetfeld endgültig aufgebaut hat. So klein dieser Effekt ist, so denken die Forscher, dass sich durch eine schnelle Wiederholung dieses Effektes ein effektiver Antrieb für die Raumschiffe der Zukunft entwickeln ließ, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com .

Als supraleitende Spulen dienen feine Drähte aus einer Niob-Titan-Legierung. Werden sie mit flüssigem Helium auf etwa minus 269 Grad Celsius gekühlt, leitet dieses Metall Strom ohne jeden Widerstand. Es wird supraleitend. Die Ursache für den winzigen Vortrieb beim Anschalten des Magneten erklärt Physiker David Goodwin mit einer "kleinen Asymmetrie im magnetischen Feld". Wenn dieser Magnet nun mit einem sehr schnellen Schalter bis zu 400.000 Mal pro Sekunde an- und ausgeschaltet wird, könnte diese schnelle Abfolge von "Schocks" für einen Antrieb im Weltraum genutzt werden, meint Goodwin.

"Es ist sehr spekulativ. Wir wissen nicht, ob es klappen wird", schränkt Goodwin allerdings diese praktische Anwendung ein. Auch NASA-Antriebsexperte Marc Millis vom Glenn Research Center http://cto.grc.nasa.gov in Lewis Field, Cleveland, bleibt skeptisch: "Es ist gut möglich, dass jede Kraft nur auf den Magneten selbst wirkt und keinen Netto-Vortrieb erzeugt." Zur Klärung dieses spannenden Effektes bei supraleitenden Magneten müssten noch viele Fragen beantwortet werden, so Millis.

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