pte20030110013 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Mottola tritt als Chef von Sony Music ab

Rückläufige Musikverkäufe kosten legendärem Musikmanager den Job


New York (pte013/10.01.2003/11:04) Thomas D. Mottola, einer der am längsten dienenden und erfolgreichsten Manager im Musikgeschäft, tritt als Chairman und CEO von Sony Music http://www.sonymusic.com , dem drittgrößten Musiklabel der Welt, ab. Medienberichte sehen darin einhellig das Ende einer Ära. Mit seinem hochtrabenden Lebensstil und seinem Talent für spektakuläre Auftritte reichte Mottola an die Bekanntheit seiner Stars heran. Sein außerordentlich lukrativer Vertrag sicherte ihm laut Los Angeles Times (LAT) ein kolportiertes Jahreseinkommen von zwölf Mio. Dollar. Mit Bonuserlösen kam Mottola demnach auf rund 20 Mio. Dollar im Jahr, etwa zehn Mal mehr als Nobuyuki Idei, Chairman des Gesamtkonzerns. Nachdem Sony Music im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Serie rote Zahlen geschrieben hat, sah offenbar auch das Topmanagement des Konzerns in Tokio bezüglich einer Verlängerung des Vertrages von Mottola rot. Sein Nachfolger soll laut Financial Times (FT ein Wirtschaftsmanager sein, der nicht aus der Musikbranche kommt.

Mottola entdeckte oder promotete zahlreiche Sony-Stars wie Michael Jackson, Celine Dion, Bruce Springsteen, Pearl Jam, Lauryn Hill, Jennifer Lopez und jüngst Shakira. Sein Talent lag vor allem darin, sie durch perfekte Promotion zu internationalen Superstars aufzubauen. Unternehmerisch und finanziell habe er Sony Music zügellos geführt, berichtet die FT unter Berufung auf Managementkreise. Es habe keine strenge Kostenkontrolle gegeben. Das sei in den goldenen Zeiten der Musikbranche beim japanischen Topmanagement des Konzerns durchgegangen. Seit die Einnahmen der Musikindustrie rückläufig sind, hat sich die Lage verändert. 2002 hat Sony Music laut LAT einen operativen Verlust von 142 Mio. Dollar eingespielt, auch im Jahr davor mussten Verluste hingenommen werden. Anlass genug für das Konzernmanagement, die Notbremse zu ziehen. Sein Nachfolger muss die Kosten senken, um das Musiklabel wieder auf Gewinnkurs zu bringen und Tokio zufrieden zu stellen. Branchenkenner erwarten Restrukturierungen und einen deutlichen Personalabbau.

Der 52-jährige Mottola übernahm 1988 nach einer erfolgreichen Karriere als Musikagent die Führung von CBS Records, das später von Sony übernommen wurde. 1995 wurde er Chef von Sony Music. Nach dem Auslaufen seines Vertrages im August 2004 will er ein eigenes Label gründen, Sony habe dafür bereits finanzielle Unterstützung zugesagt.

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