pte20030124029 Umwelt/Energie

USA bauen Straße zum Südpol

1.600 Kilometer lange Verbindung vom Ozean zum Pol soll Umwelt entlasten


Washington (pte029/24.01.2003/15:04) 1.600 Kilometer lang wird die Verbindungsstraße vom McMurdo-Sound zum Südpol sein. Im Südsommer 2003 ist mit dem Bau des Landweges begonnen worden, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com . In den kommenden Wochen wird die neu errichtete Straße bereits den größten Teil des Ross-Eisschelfs durchquert haben. Damit sind die Arbeiten bereits zur Hälfte fertig.

"In den kommenden zwei Jahren soll die Straße fertiggestellt sein", so Bill Spindler, Wissenschaftler der amerikanischen Südpol-Basis und Herausgeber der South Pole News. Neben dem Straßenbau planen die Amerikaner auch die Verlegung eines 250 Mio. Dollar teuren Glasfaserkabels zur besseren Kommunikation mit der Scott-Amundsen South Pole Station (Foto der neuerrichteten Station) http://www.southpolestation.com . Das Kabel soll in fünf Jahren betriebsfertig sein. Grund für die Errichtung eines Landweges zur amerikanischen Station ist der wachsende Bedarf an sperrigen Gütern, Treibstoffen und wissenschaftlichen Geräten zur Erforschung der Antarktis. Bisher mussten alle Transporte auf dem teuren Luftweg erfolgen. Die Luftbrücke ist aber nur während der antarktischen Sommermonate aufrecht. Häufige Wetterumschwünge machen das Landen am Pol zu einem gefährlichen Unterfangen. Die Straße wird zwar auch nur während der Sommermonate geöffnet sein, bleibt aber 100 Tage im Jahr passierbar. Zwölf Mio. Dollar wird der Bau des Landweges insgesamt kosten. Für den Bau müssen Schnee und Eis von der Fahrbahn entfernt werden.

Das ehrgeizige Straßenbauvorhaben ist für die Durchführung des Projekts "Ice Cube", das in fünf Jahren starten soll, unumgänglich. Ice Cube wird ein astronomisches Beobachtungsservice sein, das die Neutrino-Strahlung genauer untersuchen soll. Für die Durchführung des Ice-Cube-Vorhabens ist eine Datenübertragungsrate von 20-Gigabyte täglich erforderlich. Equipment für das Projekt soll mit speziellen Fahrzeugen auf dem Landweg zum Pol transportiert werden.

20 Tage dauert die Fahrt vom McMurdo-Sound zum Pol, der auf einer Höhe von 3.000 Metern liegt. Der Weg vom Pol zum Meer dauert hingegen nur etwa zehn Tage. Die Benutzung des Südpol-Highways wird aber ausschließlich langsamen Carterpillar-Traktoren vorbehalten bleiben. Die Benützung mit privaten Fahrzeugen wird verboten bleiben. Im Jahr sollen drei Hin- und Retourfahrten mit den Konvois durchgeführt werden. Drei Mio. Liter Treibstoff sollen so zum Pol gebracht werden. Das entspricht rund drei vollen Ladungen von Herkules Transportflugzeugen.

Umweltschützer stehen dem Straßenbauprojekt nach Angaben von New Scientist positiv gegenüber: Der Pol bleibt bis zum Auslaufen des internationalen Antarktis-Vertrages im Jahr 2041 ohnehin frei von jeglicher Ausbeutung von Bodenschätzen.

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