pte20030311028 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

"Wave Dragon" fällt ins Wasser

237 Tonnen schweres Wellenkraftwerk läuft in Dänemark vom Stapel


Kopenhagen (pte028/11.03.2003/11:26) Im dänischen Aalbog ist ein 237 Tonnen schwerer Prototyp eines neuartigen Wellenkraftwerkes ins Wasser gelassen worden. Bei dem schwimmenden Stahlkoloss handelt es sich um ein Modell des so genannten "Wave Dragon" http://www.wavedragon.net im Maßstab 1:4,5. In Originalgröße wird der Wave Dragon bei einem Gewicht von 21.750 Tonnen eine Leistung von vier Megawatt ins Stromnetz einspeisen. Langfristig sollen mehrere Wellenkraftwerke vom Typ Wave Dragon zu großen Parks zusammengefasst werden, die in mehr als 25 Kilometer Entfernung von der Küste Wellenenergie in Strom umwandeln. Dieser wird per Kabel an das Stromnetz am Festland abgegeben. Das Fördervolumen für die Projektphase des 1:4,5-Prototyps beträgt rund 1,7 Mio. Euro. Zu den Projektpartnern zählen neben der St. Pöltner Firma Kössler schwedische, finnische, britische Einrichtungen und die TU München.

Das schwimmende Kraftwerk besteht aus drei wesentlichen Komponenten: Zwei patentierten Wellenreflektoren, einem Rumpf, über dessen doppelt gekrümmte Rampe das Wasser der Wellen in ein Speicherbecken über Meeresniveau strömt und einer Anzahl von Kaplan-Propeller-Turbinen, durch die das Wasser aus dem Speicherbecken unter der Erzeugung von Strom zurück auf Meereshöhe fließt. In der Großausführung wird der Wave Dragon Wellenhöhen von über fünf Metern ausgesetzt sein. Um Wankbewegungen zu dämpfen und in der Lage zu sein, das Niveau des Wave Dragon dem jeweiligen Wellengang anzupassen, schwimmt dieser auf mit Druckluft gefüllten Kammern. Der komplette Stahlkörper ist über Taue am Grund befestigt und liegt beweglich im Wasser, so dass die Öffnung der Reflektoren immer entgegen der Wellenrichtung zeigt.

Ende März soll der Prototyp auf dem Seeweg von Aalborg in den dänischen Fjord Nissum Bredning geschleppt werden, wo er für die Dauer eines zweijährigen Versuchsprogrammes vertäut wird. Ein Ziel der Versuche an dem verkleinerten Modell des Wave Dragon ist es, mit Hilfe von Simulationen eine Vorhersage für das Verhalten des Wellenkraftwerks bei geändertem Maßstab sowie geändertem Wellenklima zu ermöglichen. Unter dieser Voraussetzung soll in Zukunft Wave Dragon im Voraus an Küsten mit unterschiedlichem Wellengang passend abgestimmt werden. Weiters werden mit dem Prototypen Tests bezüglich der Haltbarkeit und des dynamischen Verhaltens in bewegter See durchgeführt.

Im September dieses Jahres soll der 1:4,5-Prototyp vollständig einsatzbereit sein. Die Finanzierung der verbleibenden Turbinen ist allerdings noch nicht gesichert. Nach Abschluss der Testphase 2005 wird man mit den Vorbereitungen für die Großausführung des Wave Dragon beginnen können. 2006 soll das 260 Meter breite Wellenkraftwerk gebaut werden.

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