pte20030409042 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

US-Radiokette stellt Kooperation mit Musikpromotern ein

Schlechte Optik des Kaufs von Sendezeit soll beseitigt werden


San Antonio (pte042/09.04.2003/14:35) Die größte US-Radiokette Clear Channel Communications http://www.clearchannel.com hat angekündigt, die traditionelle Zusammenarbeit mit unabhängigen Musikpromotern einzustellen. Die Promoter arbeiten im Auftrag der Musiklabels, um das Abspielen ihrer Songs auf den verschiedenen Radiostationen des Landes zu pushen. Clear Channel erteilt dieser langjährigen Praxis nun eine Absage, weil dadurch der Eindruck entstehe, Sendezeit für Songs sei käuflich, berichtet das Wall Street Journal heute, Mittwoch. Zwar haben die Promoter bisher keinen Einfluss auf das Musikprogramm der Senderkette, das Medienunternehmen wolle aber eine schiefe Optik beseitigen.

So genannte unabhängige Promoter habe schon immer eine wichtige Rolle für die Vermarktung der Musikindustrie gespielt. Die Entscheidung von Clear Channel, die im Sommer auslaufenden Verträge nicht mehr zu verlängern, könnte daher die Wege der Vermarktung für die Labels verändern. Derartige Promotiondeals der Radiostationen waren in der Vergangenheit immer wieder Grund für Beschwerden und Proteste, so die Radiokette.

In den USA haben die Promoter wegen des so genannten "Payola"-Skandals in den 50er- und 60er-Jahren einen schlechten Ruf. Damals wurden geheime Barzahlungen an einzelne Personen im Austausch für Sendezeit getätigt. Seither müssen Radiostationen darauf aufmerksam machen, wenn sie einen Titel gegen Bezahlung spielen. Die Entscheidung wiegt auch deshalb schwer, weil Clear Channel mit mehr als 1.200 Stationen der bei weitem größte Radiobetreiber der USA ist.

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