pte20030627005 Politik/Recht, Technologie/Digitalisierung

Microsoft muss Java nicht integrieren

US-Berufungsgericht entscheidet langwierigen Rechtsstreit


Richmond (pte005/27.06.2003/10:34) Der Softwareriese Microsoft http://www.microsoft.com hat vor einem US-Berufungsgericht in Richmond im Bundesstaat Virginia einen entscheidenden Sieg im Rechtsstreit mit Sun Microsystems errungen. Demnach muss der Konzern Java nicht in sein Betriebssystem integrieren, berichtet das Wall Street Journal. Die Entscheidung des Gerichts gilt als weiterer Erfolg Microsofts in seinem Bemühen, die rechtlichen Probleme der Vergangenheit hinter sich zu lassen.

Das Berufungsgericht hat mit seiner gestern, Donnerstag, erfolgten Entscheidung eine erstgerichtliche Entscheidung von US-Bezirksrichter Frederick Motz gekippt, wonach Microsoft zur Integration von Java gezwungen worden wäre. Im Urteil des Berufungsgerichts hieß es, dass durch die Politik Microsofts eine Schädigung von Sun nicht nachgewiesen werden konnte. Als kleinen Sieg konnte Sun für sich verbuchen, dass das Gericht eine frühere Entscheidung bestätigte, wonach Microsoft weiterhin nicht Produkte vertreiben darf, die Suns Patente an Java verletzen.

Die juristischen Auseinandersetzungen zwischen Microsoft und Sun wogen bereits seit 1997. Damals hatte der Java-Erfinder Microsoft geklagt, da Microsoft als Lizenznehmer Java so verändert hatte, dass Sun die Plattformunabhängigkeit von Java nicht mehr gegeben sah. Nach einem Vergleich im Jahr 2001 beschloss Microsoft Java in Windows XP nicht mehr zu führen, sondern auf eigene Technologien zu setzen. Sun klagte daraufhin im vergangenen Jahr nochmals gegen Microsoft - diese Klage erwies sich mit dem nunmehrigen Urteilsspruch als nicht erfolgreich.

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