pte20031110028 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

USA: Unrechtsbewusstsein beim Musik-Download steigt

Mehrheit der Jugend hat aber kein schlechtes Gewissen


Washington (pte028/10.11.2003/14:15) Das Unrechtsbewusstsein beim kostenlosen Download von Musik via Online-Tauschbörsen wie KaZaA & Co steigt zumindest in den USA. Allerdings ist nach wie vor die Mehrheit der über 13-Jährigen in den USA der Meinung, Musik-Download sei nichts Schlechtes. Vor allem die 13- bis 17-Jährigen sind Anhänger der Gratis-Kultur: Nur ein Drittel gibt an, Musik-Download von KaZaA & Co sei "falsch". Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des US-Marktforschers E-Poll http://www.epoll.com . 47 Prozent aller Befragten gaben an derartige Downloads seien "falsch".

Demnach haben 70 Prozent der 13 bis 17-Jährigen und die Hälfte der Gesamtbevölkerung über 13 Jahre bereits Musik von Tauschbörsen gesaugt. Die im Oktober unter 1.162 US-Amerikanern ab 13 Jahre durchgeführte Umfrage hatte bereits im April 2003 einen Vorgänger (damals unter 1.075 Befragten ab 13 Jahren). Im April gaben noch 42,8 Prozent aller Befragten an, ein schlechtes Gewissen beim Musik-Download zu haben. Besonders stark ist der Anstieg jedoch bei den 13- bis 17-Jährigen, von denen im April noch lediglich ein Fünftel etwas "Falsches" an KaZaA & Co finden konnte. Bei Filmen ist das Unrechtsbewusstsein deutlich höher. Die Mehrheit der Befragten (57 Prozent) finden den "Download von Filme ohne Genehmigung der Labels oder Künstler" falsch. Bei der Jugend (13 bis 17 Jahre) sagen 48,5 Prozent dasselbe.

Als Möglichkeit der Musikindustrie, die Attraktivität der Online-Tauschbörsen zu verringern, gaben zwei Drittel der Befragten eine Reduzierung der CD-Preise um mindestens fünf Dollar an. Als zweitbeste Alternative sehen rund 23 Prozent den Download von Einzelsongs wie es Apple mit iTunes als erster Anbieter realisiert hat. Der CD-Single gibt nur rund ein Zehntel eine Chance. KaZaA & Co sind dann erste Adresse für Musikliebhaber, wenn sie das gesamte Album nicht kaufen wollen (59 Prozent). Knapp die Hälfte gibt an, das Motiv sei der Wunsch, die Musik rasch zu bekommen. 46 Prozent meinen, die Musik sei zu teuer zum Kaufen. 40 Prozent meinen nur über die Tauschbörsen Songs zu bekommen, die im Handel gar nicht erhältlich sind. Grundsätzliche Motive haben jene, die schlicht nichts bezahlen wollen (40 Prozent geben das als Hauptmotiv an), sowie jene, die meinen, Musik sollte geteilt werden (38 Prozent).

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