pte20040107023 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Erfolgreiche Malaria-Bekämpfung durch Fische

Indische Forscher setzen auf biologische Waffen


Chandigarh (pte023/07.01.2004/14:15) Als erfolgreich im Kampf gegen Malaria in Indien haben sich Fische erwiesen. Nach Berichten der indischen Science Congress Association http://www.sciencecongress.org konnten kleine Süßwasserfische in Teilen Indiens die Ausbreitung von Malaria verhindern. Beim jährlichen Treffen der Forschungsgemeinschaft berichtete ein Direktor des Malaria Research Institute sogar davon, dass in einigen Gebieten die Zahl der Neuerkrankungsfälle drastisch zurückgegangen ist, so BBC-Online http://news.bbc.co.uk .

Die Theorie der Strategie ist relativ einfach: In stehenden Gewässern werden Fische ausgesetzt, die sich in erster Linie von Insektenlarven wie etwa die der Malaria-Erreger, der Anopheles-Mücke, ernähren. Bei den vorgestellten Pilotprojekten, die in vier indischen Staaten durchgeführt wurden, haben sich die Fische als besonders erfolgreich herausgestellt. VP Sharma vom Council for Medical Research und ehemaliger Direktor des India Malaria Research Institute berichtete, dass mit der Einführung von Guppy-Fischen, die Aquarianern in aller Welt bekannt sind, die Zahl der Malaria-Fälle drastisch zurückgegangen ist. "Es gab in Indien jedes Jahr mehr als zwei Mio. Fälle. Die Zahl der Neuerkrankungen ist im vergangenen Jahr auf 1,8 Mio. gesunken", meint Sharma. Die Weltbank fördert in mehr als 100 Distrikten Indiens den Aussatz von Guppys. Eine Schlussbilanz soll dann in fünf Jahren gezogen werden.

Sharma erklärte beim Forscher-Treffen, dass in einigen Gebieten die Anopheles-Mücken quasi ausgerottet wurden. In anderen Territorien hingegen habe die Aussetzung der Fische keine Wirkung gezeigt. Die Methode, Fische im Kampf gegen Stechmücken einzusetzen, war im vergangenen Jahrhundert sehr beliebt. Erst die Entwicklung billiger Insektizide wie etwa DDT hat die biologische Waffe ins off gedrängt. In der Zwischenzeit sind aber viele Stechmücken gegen die Chemikalien resistent geworden.

Nach Angaben der Wissenschaftsorganisation werden in Indien große Mengen an Geld für die Malariabekämpfung ausgegeben. Der Großteil der Ausgaben betrifft chemische Substanzen, die gesprüht werden. Die Guppys sind im Vergleich zu Insektiziden auch eine billige Variante gegen die heimtückische Erkrankung, argumentieren die Forscher.

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