pte20040108014 Tourismus/Reisen, Politik/Recht

US-Passagierflugzeuge fliegen bald mit Raketenabwehrsystem

Nach Toilettenregel im Flugzeug rüsten Amerikaner zum Schlag gegen Terror auf


Washington (pte014/08.01.2004/12:30) Die Angst vor Terroranschlägen auf Passagierflugzeuge wird scheinbar immer größer: Das Department of Homeland Security (DHS) http://www.dhs.gov hat bekannt gegeben, dass Expertenteams verschiedener Unternehmer gemeinsam mit United Airlines über die Aufrüstung von Passagierflugzeugen nachdenken. Demnach sollen zivile Flugzeuge mit Raketen-Abwehrsystemen ausgestattet werden, um den aggressiven Plänen der Terroristen entgegenzuwirken, berichtet das Department.

BAE-Systems, Northrop Gunman und United Airlines stellen für den Plan der Homeland Security jeweils zwei Mio. Dollar zur Verfügung. "Insbesondere schultergefeuerte Raketensysteme stellen für die zivile Luftfahrt größte Gefahren dar", so Homeland-Security-Experte Charles McQueary. Nach den Vorstellungen der Sicherheitsexperten sollen im wesentlichen Systeme, die bei Militärflugzeugen und anderen militärischen Einrichtungen in Verwendung stehen, für die zivile Luftfahrt angepasst werden. Nach einer Testphase, die bereits demnächst startet, werden die Systeme untersucht. In weiterer Folge sollen in der Phase zwei bereits die fixen Installationen in Passagiermaschinen und Tests erfolgen. Die DHS will nach eigenen Angaben ebenso aggressiv wie die Terroristen handeln. Zusätzlich verfolge die DHS das Ziel öffentliche Sicherheit mit dem privaten Sektor zu verknüpfen.

Erst knapp vor Weihnachten hat die US-Transport and Security Administration (TSA) der australischen Fluglinie Qantas http://www.qantas.com.au ein Reglement zum "Versammlungsverbot" vor Flugzeugtoilettanlagen übermittelt. Demnach sei es nicht erwünscht, dass sich während eines Fluges zu viele Passagiere in der Nähe der Toiletten aufhalten. Die australischen Behörden haben die Anweisung der US-Behörde als quasi undurchführbar zurückgewiesen. Die TSA, ein Teil des DHS, verteidigt die Forderung. "Passagiere dürfen sich schon noch zum Toilettenbesuch anstellen, aber größere Versammlungen vor den Waschräumen sind zu verhindern", so Darrin Kayser, Sprecher der TSA. "Flugbegleiter müssen zwischen höflich wartenden und drängelnden Passagieren unterscheiden", so Kayser. Heftige Kritik zu der Regel kommt von Seiten des australischen Board of Airline Representative: "Diese Regelung gibt Grund zur Annahme, dass sich Paranoia auf dem Vormarsch befindet", so Warren Bennett, CEO des Board. Grund zur Ärgernis sieht Bennett nämlich auch darin, dass nach den jüngsten Ereignissen rund um Thrombose-Fälle von Passagieren auf Langstreckenflügen diese dazu angehalten werden, sich an Bord von Flugzeugen zu bewegen. "Nun folgt ein Verbot sich zu bewegen. Das hat wirklich keinen Sinn", so Bennett. Die "Toilett-Direktive" wird vom DHS aber verteidigt: "Sicherheit ist kein Sport zum Zuschauen. Terror kann nur erfolgreich beendet werden, wenn jeder seine Rolle spielt", so Kayser.

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