pte20040722026 Medizin/Wellness

Rechts- oder Linkshändigkeit steht bereits im Mutterleib fest

Handpräferenz eines zehnwöchigen Fötus bleibt bestehen


Belfast (pte026/22.07.2004/13:15) Jene Hand, die ein Mensch als zehn Wochen alter Fötus bevorzugt, wird er auch für den Rest seines Lebens vorziehen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Queen's University http://www.qub.ac.uk gekommen. Die Wissenschaftler untersuchten Föten im Mutterleib und Kinder nach der Geburt. Ihre Ergebnisse zweifeln die weit verbreitete Auffassung an, wonach Kinder ihre Rechts- oder Linkshändigkeit nicht vor dem dritten Lebensjahr entwickeln. Die Ergebnisse der Studie wurden in NewScientist http://www.newscientist.com veröffentlicht.

In einem Teil ihrer Studie identifizierte das Team 60 Föten, die im Mutterleib an ihrem rechten Daumen nuckelten und 15, die an ihrem linken Daumen saugten. Als die Kinder im Alter von zehn und zwölf Jahren wieder untersucht wurden, zeigte sich, dass alle 60 Kinder der ersten Gruppe zu Rechtshändern geworden waren. Zwei Drittel der zweiten Gruppe waren Linkshänder. Der Rest schien die bevorzugte Hand gewechselt zu haben. In einem weiteren Test konnte nachgewiesen werden, dass neun von zehn Föten bereits im Alter von 15 Wochen das Saugen am rechten Daumen bevorzugten. Diese Verteilung entspricht der Verteilung von Rechts- und Linkshändern in der Gesamtbevölkerung. Zusätzlich konnten Beweise dafür gefunden werden, dass die Föten noch früher beginnen eine Hand der anderen vorzuziehen. Mit zehn Wochen sind die Föten noch zu klein, um an den Daumen zu nuckeln. Sie beginnen jedoch bereits mit entsprechenden Bewegungen ihrer Hände.

Laut dem leitenden Wissenschaftler Peter Hepper geschehen Bewegungen im Alter von zehn Wochen noch nicht unter der Kontrolle des Gehirns oder bewusst. Die Nervenverbindungen vom Gehirn zum Körper entwickeln sich erst um die 20. Schwangerschaftswoche. Hepper geht davon aus, dass diese Armbewegungen das Ergebnis von lokalen Reflexen sind, die mit dem Rückenmark in Zusammenhang stehen. Eine Seite könnte der anderen vorgezogen werden, da sie sich etwas rascher entwickelt. Die meisten Experten gehen laut BBC davon aus, dass die Rechts- oder Linkshändigkeit eines Menschen als Reaktion auf die Entwicklung seines Gehirns zu sehen ist.

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