pte20040724004 Umwelt/Energie

Kleinster Knochenfisch der Welt entdeckt

Australischer Schindlerfisch bricht alle Minimal-Rekorde


Scripps Institution of Oceanography, San Diego
Scripps Institution of Oceanography, San Diego

San Diego (pte004/24.07.2004/12:05) Forscher der Scripps Institution of Oceanography http://sio.ucsd.edu an der University of California in La Jolla haben das kleinste Wirbeltier der Welt entdeckt. Nur zwischen sieben und acht Millimeter groß wird der Schindlerfisch (Schindleria brevipinguis) in ausgewachsener Größe. Damit ist der Fisch, der auch in adultem Zustand larvenähnlich aussieht, aber auch das leichteste Wirbeltier des Tierreichs, berichtet das Scripps Institute.

Bisher wurden nur sechs dieser Fischspezies in Tiefen von 25 bis 30 Metern Tiefe am Great Barrier Reef gefangen. Der Fisch, der nur ein tausendstel Gramm wiegt, wurde von australischen Wissenschaftlern bereits 1979 entdeckt, aber wissenschaftlich nicht beschrieben. Die beiden Forscher H.J. Walker und William Watson vom Southwest Fisheries Science Center des National Marine Fisheries Service hatten die Fischspezies erstmals genauer untersucht und entdeckten einige Besonderheiten an dem kleinen Tier. Der Fisch ist mit den Grundeln artverwandt, und verbleibt während seines relativ kurzen Lebens von rund zwei Monaten in seiner larvenähnlichen Form. Die Forscher wissen über andere Artverwandte, dass sie bereits ab knapp einem Monat geschlechtsreif werden, was auf eine kurze Lebensdauer hinweist. Der Schindlerfisch weist aber auch noch andere Besonderheiten auf: Ihm fehlen Zähne und Pigmente, weshalb er als quasi transparent erscheint.

"Es ist wirklich erstaunlich, dass wir auch bei Fischen, die als Tierart relativ gut beschrieben sind, immer wieder neue Spezies entdecken", so Philip Hastings, Kurator der Scripps Marine Vertebrates Collection http://collections.ucsd.edu , die eine Sammlung von über zwei Mio Fischarten umfasst. Eine gesamte Beschreibung sämtlicher Meeresbewohner stehe also definitiv noch aus, meint der Experte, der in diesem Zusammenhang auch erwähnt, dass das Wissen um die Ozeanfauna gerade wegen der Umweltbelastung sehr stark gefährdet ist. Erst vor kurzem haben die Forscher vom Scripps Institution of Oceanography zwei weitere bisher unbekannte Fische entdeckt, darunter einen tropischen Schleimfisch und einen Bodenfisch vor der Küste San Diegos.

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