pte20040812005 Kultur/Lifestyle

Richtiger Vorname erhöht den Sexappeal

Rufname beeinflusst auch Erscheinungsbild


Chikago (pte005/12.08.2004/08:10) Nicht nur das Aussehen, sondern auch der Klang des Namens ist entscheidend dafür, ob ein Mensch für das andere Geschlecht interessant ist, meinen US-Wissenschaftler. Dieser Effekt ist aber, so die Forscherin Amy Perfors, nicht wissentlich, sondern läuft im Unterbewusstsein ab, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com . Demnach betrachtet einem das Gegenüber aber positiver, wenn der Klang des Namens einfach hübsch ist.

Perfors, Wissenschaftlerin für kognitive Forschung am Massachusetts Institute of Technology hatte ihre Studie auf der Webpage http://www.hotornot.com , bei der man bis zu zehn Punkte für die Attraktivität anhand von Fotos von Menschen vergeben kann, durchgeführt. Normalerweise werden auf der Homepage keine Namen der zu bewertenden Personen angegeben. Die Forscherin hatte diese jedoch in den rechten oberen Bildrand dazugestellt und sie danach immer wieder ausgetauscht. Die durchschnittliche Bewertung änderte sich durch die verschiedenen Namen deutlich.

Das Rezept für einen "sexy Namen" ist einfach: Männer schnitten besonders gut ab, wenn der Name einen Selbstlaut enthielt, der mit der Mundspitze geformt wird - wie etwa "e" oder "i". Rundere Selbstlaute wie "u" schnitten deutlich schlechter ab. "Ben" war also entscheidend besser dran als "Paul". Bei Frauen konnte Perfors genau das Gegenteil feststellen. Hier schnitten Kandidatinnen mit "rund klingenden" Namen wie etwa "Laura" besser ab als zum Beispiel "Amy". Die Forscherin nimmt an, dass die Namen intuitiv auf Charaktereigenschaften schließen lassen. "Vorne betonte Selbstlaute implizieren Kleinheit", so die Forscherin. "Männer mit solchen Namen sind attraktiver für Frauen, da ein richtiger Testosteron-Mann nicht der Typ ist, mit dem eine Frau einfach einmal ausgehen will", meint Perfors. Im Grunde genommen sei es aber egal, denn ein attraktiver und hübscher Mensch mit einem hässlich klingenden Namen, kommt immer noch besser an, als eine unattraktive Erscheinung mit einem hübsch klingenden Namen, resümiert die Expertin.

Dass das Namenskriterium aber auch eine starke kulturelle Note hat, betont die Wissenschaftlerin. So unterscheidet die Beurteilung häufig zwischen "maskulin" oder "feminin" klingenden Namen. Männliche Vornamen mit den Anfangsbuchstaben "b" oder "k", klingen männlich und schnitten entschieden besser ab. Umgekehrt schnitten Frauen mit femininen Namen oder mit extrem maskulin-klingenden Namen auch besser ab. "Am schlechtesten", so die Forscherin, "kamen jene Namen an, die quasi im Mittelfeld lagen." Heftige Kritik an den Ausführungen der Forscherin kamen von Vertretern der modernen Liguistik nach Ferdinand de Saussure. Demnach sind Selbstlaute arbiträre, das heißt willkürliche, Bausteine der Sprache ohne weitere Bedeutung.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-81140-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.at
|