pte20040812014 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Gentherapie: Aus Faulen werden Workaholics

Dopamin-Spiegel entscheidet offensichtlich auch über Fleiß


Washington (pte014/12.08.2004/10:49) US-Forscher haben einen Weg gefunden faule Affen zu wahren Workaholics zu machen: Die Forscher haben den wichtigen Hirnbotenstoff Dopamin einfach blockiert, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk . Normalerweise waren die Affen nur dann wirklich hart bei der Arbeit, wenn sie auf eine Belohnung hinarbeiteten. Nach Angaben der Forscher haben sie dies mit den Menschen gemeinsam.

Die Forscher um Barry Richmond vom National Institute of Mental Health http://www.nimh.nih.gov haben festgestellt, dass das Verhalten der Affen, die sonst nur knapp vor der Belohnung wirklich zulangen, sich nach der Behandlung extrem verändert hatten. "Normale Affen haben mit dem Menschen eines gemeinsam: Sie schieben Arbeit auf, wenn genügend Zeit vorhanden ist, und geben Gas, wenn die Belohnung schon in nahe Sichtweite kommt", umschreibt der Forscher das Verhalten. "Das Interessante dabei war, dass Affen nach der Behandlung die Arbeit nicht aufgeschoben haben", so Richmond. Zehn Wochen nach der Behandlung war die Dopamin-Ausschüttung wieder normal und der alte Zustand der nicht motivierten Handlung war wiederhergestellt. Der Wissenschaftler will seine Erkenntnisse in der Behandlung von Depressiven einsetzen, deren Motivation gering ist.

Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff im Nervensystem, ein so genannter Neurotransmitter, der Impulse zwischen Nervenzellen, Hirnzentren und Immunsystem weitergibt. Dopamin ist wichtig für körperliche und seelische Aktivität und ist nach derzeitigem Wissensstand auch beteiligt an Entwicklung von Suchtverhalten und Psychosen. Auch das Problem der unruhigen Beine (restless leg syndrom) wird von einer gestörten Dopaminfreisetzung im Hirnstamm ausgelöst. Der Hinweis auf einen möglichen Dopaminmangel im Zentralnervensystem ist nach gängiger medizinischer Meinung allerdings sehr ernst zu nehmen: So finden sich auch bei der Parkinson-Krankheit ausgeprägte Dopaminverarmungen im Gehirn. Und dies in Regionen, in denen normalerweise Dopamin "Hochburgen" vorhanden sind.

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