pte20040914034 Handel/Dienstleistungen

Betrug mit EC-Karten steigt an

Kosten des Electronic-Cash-Verfahrens zu hoch


Hamburg (pte034/14.09.2004/15:12) Das Bundeskriminalamt bestätigte einen Anstieg der Betrugsfälle um 60 Prozent im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr 2002. Da bei einem Einkauf mit EC-Karte nur eine Unterschrift benötigt wird, wurden im vergangenen Jahr 64.000 Delikte vermerkt. Dennoch bevorzugt der Einzelhandel in Deutschland das unsichere elektronische Lastschriftverfahren (ELV). Laut Prognosen von Mummert Consulting http://www.mummert-consulting.de wird die Zahl der Betrüge in den nächsten drei Jahre ansteigen, bis der Handel auf das sichere Electronic-Cash-Verfahren mit PIN-Eingabe wechselt.

Allein im vergangenen Jahr verloren die Händler über 57 Mio. Euro, da die Lastschriften nicht eingelöst werden konnten. So entstehen für die Unternehmen neben den millionenschweren Forderungsausfällen bei geplatzten Lastschriften zusätzliche Bearbeitungskosten von mehr als 25 Euro pro Betrugsfall. Denn die Geschäfte müssen eine Gebühr an die Bank entrichten, wenn eine Lastschrift nicht eingelöst wird. Außerdem entstehen zusätzliche Prozesskosten sowohl durch die Ermittlung der Käuferadresse als auch durch die Anzeige des Kartenbetrugs.

Für die Händler scheinen aber die Forderungsausfälle umgelegt auf alle Lastschriftenzahlungen günstiger als die Gebühren beim Electronic-Cash. Die Händler müssen beim sicheren Verfahren bei jedem Kauf 0,3 Prozent des Umsatzes an die Bank abführen, während beim Lastschriftverfahren weniger als 2,5 Cent an Kosten anfallen. So nützen derzeit nur 40 Prozent aller Geschäfte das sichere Electronic-Cash-Verfahren mit PIN-Eingabe.

Die betroffenen Kunden können innerhalb von sechs Wochen den zu Unrecht abgebuchten Betrag zurückverlangen, da der Händler beim Lastschriftverfahren die Verantwortung trägt. Aber die Betrugsopfer müssen befürchten, dass die EC-Karten an der Ladenkasse nicht mehr akzeptiert werden, da viele Unternehmen die Kontonummern der Kunden, die Lastschriften zurückgehen ließen, an andere Händler weitergeben. Laut einer Hochrechnung von Mummert Consulting wird der Handel dem Bezahlen mit PIN in drei Jahren den Vorzug geben, da die Kosten beider Verfahren annähernd gleich hoch sein werden.

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