pte20040928005 Medien/Kommunikation, Produkte/Innovationen

Digitales Fernsehen auf dem Vormarsch

Bis Jahresende 38. Mio. Deutsche im Sendebereich digitaler Antennen


Hamburg (pte005/28.09.2004/08:25) Ab November können 4,5 Millionen Haushalte in Hamburg-Stadt und Umgebung via Antenne 24 TV-Programme empfangen. Voraussetzung dafür ist ein digitaler Empfänger. Während über die Antenne vorerst nur frei empfangbare Programme zu sehen sein werden, versucht der größte deutsche Kabelbetreiber Kabel Deutschland (KDG) http://www.kabeldeutschland.de gleichzeitig die Digitalisierung über das Pay-TV mit 27 Programmen. Insgesamt wird der Konkurrenzkampf beim digitalen Fernsehen in Deutschland zusehends härter. So empfingen im vergangenen Jahr 56 Prozent der deutschen TV-Haushalte Fernsehen über das Kabel, 37 Prozent nutzten eine Satellitenschüssel und sieben Prozent empfingen die Programme per Antenne, berichtet die Financial Times.

Die Kabelbranche hat jedoch Probleme, dass es noch kaum attraktives Programm gibt, mit dem sich das digitale Kabel füllen lässt. Zudem wären Milliardeninvestitionen nötig, um das deutsche Netz digital umzurüsten. Die Lust, das Geld auszugeben, dürfte bei den Investoren der Kabelfirmen nach der gerade gescheiterten Fusion zwischen KDG und drei kleineren Anbietern allerdings kaum gestiegen sein. Doch der Druck ist groß, denn die Konkurrenz auch durch digitales Antennen- und Satelliten-TV wächst.

Die Befürworter von digitalem Fernsehen stellen vor allem die bessere Bildqualität in den Vordergrund. Zudem sind mehr Kanäle möglich: Bis zu 30 beim Antennen-TV, bis zu 500 im Kabel und über 1.000 via Satellit. Zusätzlich wird es so billiger, einen Sender auf den Schirm zu bringen. Kleine Kanäle hätten dadurch mehr Chancen, im harten Wettbewerb zu bestehen.

Bisher sehen die Pläne der deutschen Bundesregierung vor, bis 2010 komplett auf Digital-TV umzuschalten. Experten halten den Zeitplan allerdings für kaum erreichbar. Ohnehin hinkt Deutschland der Entwicklung hinterher. Während in Großbritannien schon über die Hälfte der Fernsehhaushalte digitales TV empfängt, sind es in Deutschland nur rund 13 Prozent, vor allem die drei Millionen Premiere-Abonnenten.

Ein Grund für den Rückstand ist die komplizierte Struktur des Marktes in Deutschland. Kabelfirmen wie KDG, Ish in Nordrhein-Westfalen und Iesy in Hessen haben jeweils regionale Monopole. Die letzten Meter des Kabels bis ins Haus sind jedoch in der Hand einer Fülle von lokalen Netzbetreibern, was jede technische Umstellung erschwert.

Den Kabelbetreibern setzen außerdem der Anstieg des Fernsehens via Satellit und der Siegeszug des digitalen Antennenfernsehens zu. Seit 2002 wird in Berlin digital gesendet. Köln, Bonn, Hannover und Bremen folgten im Mai dieses Jahres. Bis Jahresende ist die Umstellung außer in Hamburg auch im Rhein-Main- und im Ruhrgebiet geplant. Dann wohnen 38 Millionen Menschen im Sendebereich der Digitalantennen.

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