pte20041028035 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Brasilien: Flugzeug fliegt mit Alkohol

80 Prozent Ersparnis gegenüber Benzinmotoren


Sao Paulo (pte035/28.10.2004/15:30) Das brasilianische Unternehmen Neiva http://www.aeroneiva.com.br/nova hat ein Kleinflugzeug entwickelt, das mit Alkohol betrieben wird. Der Flieger namens ,"Ipanema" soll vor allem in der Landwirtschaft zur Schädlingsbekämpfung zum Einsatz kommen. Bereits Anfang 2005 plant das Unternehmen die ersten "Alk-Flugzeuge" über die Felder kreisen zu lassen.

"Die Bauern in Brasilien haben große Schwierigkeiten die Flugzeuge zur Schädlingsbekämpfung zu finanzieren", sagt Mauricio Botelho, Präsident des brasilianischen Flugzeugherstellers Embraer http://www.embraer.com, dessen Tochterfirma Neiva ist. In diesem Sinne hat es sich Embraer, der viertgrößte Flugzeughersteller der Welt, zum Ziel gesetzt Ipanema in das landwirtschaftliche Modernisierungsprogramm der Regierung "Moderfrota" einzugliedern. Im täglichen Gebrauch sei der mit aus Zucker gewonnene Alkohol-Treibstoff um 80 Prozent billiger, als ein mit Benzin betriebenes Flugzeug, versichert der Präsident. Das neu entwickelte Flugzeug benötigt sieben Liter weniger Treibstoff pro Stunde und kostet die Betreiber durchschnittlich nur 1,40 Dollar pro Liter anstatt 3,90 Dollar. Ingesamt beträgt der Durchschnittspreis für Treibstoff von "Ipanema" 121 Dollar pro Stunde, im Vergleich zu 278 Dollar bei Benzinmotoren. Allerdings liegen die Anschaffungskosten des alkoholbetrieben Flugzeugs mit 267.547 Dollar um 6.000 Dollar höher als bei Benzinmotoren.

Neben niedrigeren Treibstoffkosten profitiert auch der Motor vom Alkoholantrieb, denn fünf Prozent Anstieg der Motorenleistung und eine längere Lebensdauer des Motors seien bei Ipanema gegeben, erklärt Bothelo. Zu guter letzt darf sich auch die Umwelt freuen, da die mit Alkohol betriebenen Flugzeuge bedeutend weniger Abgase produzieren, so der Unternehmenschef. Embraer, das in die Entwicklung dieses Flugzeuges eine Mio. Dollar investiert hat, erhielt bisher bereits 69 Aufträge, um Benzinmotoren gegen solche alternative Motoren auszutauschen.

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