pte20041104011 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Hollywood klagt erstmals Tauschbörsen-User

230 Klagen gegen User nach dem Vorbild der Musikindustrie


Los Angeles (pte011/04.11.2004/09:25) Die US-Filmindustrie vertreten durch die Motion Picture Association of America (MPAA) http://www.mpaa.org steht vor den ersten Klagen gegen einzelne User nach dem Vorbild der Musikindustrie. Etwa 230 Klagen sollen in einer ersten Welle in den kommenden Wochen eingebracht werden, berichtet das Wall Street Journal (WSJ) heute, Donnerstag, unter Berufung auf Unternehmenskreise. Ziel der Klagen sind zumeist namentlich unbekannte "John Does", deren Identität im Zuge der Klage anhand der IP-Adresse ausgeforscht wird.

Die Grundlage der in den kommenden Wochen geplanten Klagen sind laut WSJ Daten, die von den Hollywood-Studios im vergangenen Jahr gesammelt wurden. Dem Schritt der MPAA seien monatelange Diskussionen vorausgegangen, ob derartige Aktionen tatsächlich notwendig sind und wie die möglichen Auswirkungen auf das Filmgeschäft sein könnten. Hollywood hat offensichtlich den massiven Popularitätsverlust der Musikindustrie vor Augen.

Die Filmindustrie ist zurzeit noch weniger von illegalem Film-Download betroffen als die Musikindustrie. Nur rund zwei Prozent der in File-Sharing-Netzwerken ausgetauschten Daten sind laut Marktforscher Big Champagne http://www.bigchampagne.com Spielfilme, während rund 60 Prozent der Daten Musik- oder andere Audio-Dateien sind. Allerdings steigt der Film-Download aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Breitband-Internet rasch an. Die MPAA schätzt, dass der jährliche Einnahmenverlust durch alle Formen der Piraterie bereits drei Mrd. Dollar überschritten hat. Bisher hat sich Hollywood vor allem auf den Kampf gegen DVD-Raubkopien konzentriert.

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Aussender: pressetext.austria
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