Bertelsmann legt Tiefdruckfusion der EU vor

Genehmigung binnen vier Wochen wahrscheinlich

Brüssel (pte013/05.11.2004/10:07) Bertelsmann http://www.bertelsmann.de hat die Fusion der Tiefdruckbetriebe seiner Töchter Arvato und Gruner + Jahr mit der Tiefdrucksparte von Axel Springer zur wettbewerbsrechtlichen Prüfung bei der EU-Kommission in Brüssel angemeldet. Das teilte der Konzern heute, Freitag, in einer Aussendung mit. Die Kommission muss nun innerhalb von vier Wochen entscheiden, ob sie die Fusion genehmigt oder eine ausführlichere Prüfung einleitet. Eine Absegnung der Fusion scheint aber wahrscheinlich, berichtet die Financial Times (FT).

Ein "Letter of Intent" über die geplante Fusion wurde bereits Anfang September unterzeichnet. Die Tiefdruckbetriebe sind auf Massendrucke wie Kataloge, Magazine, Broschüren und andere Werbematerialien spezialisiert. Großkunden sind neben Magazin-Herausgebern Unternehmen wie Ikea und KarstadtQuelle. Das durch die Fusion der Tiefdrucksparten von Arvato, Gruner + Jahr und Axel Springer entstehende Unternehmen wäre mit einem gemeinsamen Umsatz von 430 Mio. Euro der größte Konzern Europas in diesem Markt, so die FT. Allerdings wird es nach der Fusion nur einen Marktanteil von rund neun Prozent in der EU haben und nur in Deutschland einen hohen Marktanteil von rund 20 Prozent erreichen. Dies sei ein zu geringer Marktanteil um Bedenken der europäischen Wettbewerbshüter zu wecken, meint die FT.

Das fusionierte Unternehmen wird zu jeweils 37,45 Prozent im Besitz von Arvato und Gruner + Jahr sein, Axel Springer wird 25,1 Prozent halten. Nach dem Merger ist die Zusammenführung der Druckereibetriebe an den Standorten Ahrensburg, Darmstadt, Dresden, Itzhoe und Nürnberg geplant. In Liverpool soll eine Druckerei gegründet werden. Ziel der Fusion ist laut Bertelsmann die "langfristige Sicherung der Tiefdruckaktivitäten im hart umkämpften europäischen Illustrationsdruckmarkt".

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