pte20041117045 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Libération sucht Investoren

Doppelstimmrecht der Mitarbeiter Streitpunkt


Paris (pte045/17.11.2004/16:30) Der Industrielle Vincent Bolloré bestätigt in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung Il Sole sein Interesse an einer Beteiligung an der linken französischen Tageszeitung La Libération http://www.liberation.fr . Ein erstes Gespräch zwischen der Vereinigung des Personals der Libération (SCPL), der Journalisten, Techniker und Angestellte der Zeitung angehören, und dem Investor wurden bereits am 12. November geführt. Weitere Ergebnisse will die SCPL am 18. oder 19 November bekannt geben, berichtet Le Monde.

Die Fondsgesellschaft 3i http://www.3i.com , die einen Anteil von 20,77 Prozent an der Libération hält, möchte sich aus der Beteiligung an der Zeitung zurückziehen. Ein Pool von Angestellten der Libération hält 36,4 Prozent und besitzt doppeltes Stimmrecht, um die Unabhängigkeit der Zeitung zu garantieren. Edouard Launet, Sprecher der SCPL, erwartet vom zukünftigen Investor, die Unabhängigkeit der Zeitung zu garantieren, so wie es im Fall des Aktionärs Jérome Seydoux, Chef der Mediengruppe Pathé, der Fall ist. Das Doppelstimmrecht der Angestellten ist ein Knackpunkt bei den Gesprächen mit Bolloré, der sich mit zirka 30 Prozent beteiligen möchte.

Das linke Blatt hat 2002 Verluste in Höhe von 2,1 Mio. Euro und 2003 in Höhe von 500.000 Mio. Euro gemacht. Für 2004 wird ein Defizit von zwei bis 2,5 Mio. Euro erwartet. Die Auflage sank seit 2000 von 169.000 Exemplaren auf 156.250 Exemplare im Zeitraum von Juli 2003 bis Juni 2004.

Bolloré, der 20 Prozent an der französischen Mediengruppe Havas http://www.havas.fr hält, konzentriert sein Hauptgeschäft im Bereich audiovisueller Medien. Daneben besitzt er eine Frequenz für das ab März 2005 geplante Digitalfernsehen. Mit einer Beteiligung an der Libération erwartet er sich einen soliden Einstieg in die Printmedien.

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