pte20041202011 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

Peking bestreitet Google-Blockade

Rückschlag für China-Ambitionen des US-Unternehmens


Peking (pte011/02.12.2004/09:59) Die chinesische Regierung bestreitet die Blockade des chinesischen News-Services von Google. Seit etwa zehn Tagen ist die chinesische News-Seite von Google für User nicht mehr erreichbar. Chinesische Behördenvertreter führten die Schwierigkeiten auf allgemeine technische Probleme zurück, berichtet das Handelsblatt. Das Ministerium für Informationsindustrie in Peking http://www.mii.gov.cn wisse nichts von den Problemen der Google News-Seite. IT-Experten betrachten hingegen eine Blockade der Website durch chinesische Behörden als sicher. Für Google würde eine Blockade einen schweren Rückschlag seiner Expansionsbestrebungen im rasch wachsenden Online-Markt Chinas bedeuten.

Die News-Seite von Google bietet eine Auswahl an Nachrichten aus aller Welt in chinesischer Sprache. Diese Auswahl richtet sich ohnedies schon nach den strengen Kriterien der chinesischen Regierung und blendet politisch heikle Informationen aus. Die Selbstzensur hat Google unter anderem Kritik von Reporter ohne Grenzen http://www.reporter-ohne-grenzen.de eingebracht. Bill Xia, Chef eines US-Unternehmens, das Software zur Umgehung der Regierungsblockaden anbietet, ist sich sicher, dass Peking hinter den Schwierigkeiten steckt. Bei Google werden die Zugriffsprobleme laut Financial Times (FT) bestätigt. Das US-Unternehmen arbeite daran "das Problem zu verstehen und zu lösen".

Bereits im Jahr 2002 wurde die chinesische Seite von Google völlig blockiert und User zu anderen Websites umgeleitet. Die Kontrolle des Internet durch die Regierung ist in China üblich und manche Experten meinen, Peking mache den Job recht gut. Internationale Online-Dienste, die chinesische Websites betreiben, müssen die Inhalte den Anforderungen der Behörden anpassen oder mit Blockaden rechnen. Der technische Zustand des chinesischen Internet macht es laut IT-Experten zudem schwierig, zwischen absichtlichen Blockaden und bloß gängigen technischen Problemen zu unterscheiden.

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