pte20041210030 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

"Hartz IV" ist Wort des Jahres 2004

Auch der Fußball hat ein Wörtchen mitzureden


Wiesbaden (pte030/10.12.2004/14:00) Das Wort des Jahres 2004 ist "Hartz IV". Dies hat die Gesellschaft der deutschen Sprache (GfdS) http://www.gfds.de/ heute, Freitag, bekannt gegeben. Auf Platz eins wählte die GfdS somit einen Begriff, der die öffentliche Diskussion das gesamte Jahr über prägte. Mit dem auf Peter Hartz zurückgehenden Ausdruck wird ein wesentlicher Bereich der Arbeitsmarktreform bezeichnet. Hartz leitete als Personalvorstand der Volkswagen AG eine von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt. Die Sprachgesellschaft kürt Ausdrücke, die den öffentlichen Sprachgebrauch des jeweiligen Jahres beeinflussen, seit mehr als 30 Jahren.

Der tolerante Umgang von Menschen unterschiedlicher Kulturen ließ den Begriff "Parallelgesellschaften" aufkommen, der auf Platz zwei der Liste steht. Auf Platz drei folgt die "Pisa-gebeutelte Nation", womit Deutschland gemeint ist. Damit wird die Kritik am Bildungsstand der deutschen Schüler beschrieben, die sich aus den Pisastudien ergeben hatte. Platz vier nimmt die "gefühlte Armut" ein, welche die tatsächliche Gefühlslage verschiedener Bevölkerungsgruppen bezeichnet. Auf Platz fünf steht "Ekelfernsehen" - eine negative Bewertung neuerer Fernsehsendungen (Beispiel Dschungelshow), die von vielen Kritikern nicht akzeptiert werden. Die neu eingeführte "Praxisgebühr", die viele Patienten nervt, landet auf dem sechsten Rang. Eine neue Verdienstmöglichkeit ist seit diesem Jahr durch den "Ein-Euro-Job" gegeben, so steht der Begriff auf Platz sieben.

In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens sollen qualitative Veränderungen damit bekundet werden, dass man sich in Wirtschaft und Politik als neu "aufgestellt" (Platz acht) präsentiert - angelehnt an Sportmannschaften, die schon immer aufgestellt wurden. Auf Platz neun geht es mit Sport weiter. Dort findet man die klassisch-heroisch klingende Wortschöpfung "Rehakles", die aus einer Kreuzung von Rehhagel und Herakles gebildet wurde. Otto Rehhagel und die Griechen versetzten mit ihrem EM-Überraschungssieg ganz Europa in Staunen. Den Deutschen reichte es im Fußball nicht zu mehr. Seinen sprachlichen Ausdruck fand dies auf der Wortliste Platz zehn: "... & mehr" nach dem englischen Muster "miles & more".

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