pte20050209026 Sport/Events, Unternehmen/Wirtschaft

Deutsche Nationalelf soll privatisiert werden

Fußball-Liga will zeitgerechte Vermarktung sichern


Düsseldorf (pte026/09.02.2005/11:45) Die im Ligaverband zusammengeschlossenen Profivereine planen die schrittweise Entmachtung des DFB http://www.dfb.de und die Übernahme der Nationalmannschaft. Die Klinsmann-Elf soll laut WirtschaftsWoche http://www.wiwo.de nach den Vorstellungen der Liga mittelfristig als Kapitalgesellschaft unter dem Dach der Liga und ihrer geschäftsführenden Tochter Deutsche Fußball-Liga (DFL) von einem professionellen Management geführt werden im Sinne einer "Nationalelf GmbH". Ein Grund dafür sind auch die mit jedem Länderspiel eingespielten zweistelligen Millionenbeträge an Fernsehgeldern. Nur auf diese Weise ist laut Liga künftig die zeitgerechte Vermarktung des Länderteams zu gewährleisten.

Der Geschäftsführer eines Bundesligisten meint, dass "der Zugriff und die Verantwortung für das Länderteam nicht länger nur Aufgabe des DFB sein" könne: "Über die Spieler, die bei den Vereinen unter Vertrag stehen, gehört die Nationalelf vor allem der Liga." Die Vereine argumentieren, sie würden als Arbeitgeber die Nationalspieler bei deren Einsätzen bezahlen und ihre Arbeitnehmer gegen Verletzungen versichern. Vor allem aber gehe es der Liga um eine deutlich stärkere Beteiligung an den Sponsorenverträgen, die die Nationalelf als Botschafter Deutschlands mit den "Leiharbeitern aus den Vereinen" erzielt. "Die Nationalmannschaft steht mit den Vereinsmannschaften im Wettbewerb", so Andreas Rettig, Geschäftsführer des 1.FC Köln und Vorstandsmitglied des Ligaverbandes. Das Geld, das die Sponsoren in die DFB-Auswahl stecken, sei für die Liga verloren.

Für Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen GmbH und Vizepräsident des Ligaverbands, ist der Abschluss des neuen Grundlagenvertrags zwischen DFB und Ligaverband ein Schritt in die richtige Richtung. Der DFB habe erstmals akzeptiert, dass er lediglich Mitinhaber der Vermarktungsrechte ist. Darüber hinaus lässt Holzhäuser keinen Zweifel daran, dass die Liga sich mit diesem Erfolg kaum zufrieden geben wird. Dies werde nach der Aufarbeitung des Schiedsrichterskandals erfolgen.

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