pte20050216019 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

P2P-Radio statt illegalem Filesharing

Interaktives Radio ersetzt Musikdownloads


Santa Clara (pte019/16.02.2005/10:43) Mit seinem Peer-to-Peer-Radio Mercora http://www.mercora.com hat der Kalifornier Srivat Sampath eine legale Möglichkeit gefunden Musik im Internet legal auszutauschen, berichtet das Wall Street Journal. Sein System erlaubt Usern Playlisten zu erstellen, die über das Internet an andere Hörer übertragen werden. Damit hat er dem Musikaustausch einen legalen Rahmen gegeben. Die Musik, die User nach Künstler oder Genre aussuchen können, nicht aber nach einzelnen Songtiteln, kann jedoch nicht herunter geladen werden.

Die Idee für interaktives Radio hatten auch die Gründer vom ebenfalls aus Kalifornien stammenden Sender Live365 http://www.live365.com . Gegen eine monatliche Gebühr können Amateure ihre Musik auf den Server des Senders laden, der die Musik auf die PCs der Zuhörer weiterleitet. Da bei P2P-Diensten die Musik nur vorübergehend gestreamt wird statt herunter geladen zu werden, sieht die Musikindustrie bei dieser Art von Musiktausch kein Problem. Die Recording Industry Association of America (RIAA) http://www.riaa.com arbeitet mit Mercora und Live365 zusammen, um sicher zu stellen, dass die Gesetze eingehalten werden.

Problematisch ist bei den P2P-Radiostationen die Finanzierung. Werbung ist eine heikle Angelegenheit, da Werbung schließlich der Hauptgrund ist, der viele Hörer vom gewöhnlichen Radio auf Webradios umsteigen ließ, um der Werbeflut zu entkommen. Live 365 hat Werbebanner auf seiner Website und Mercora verdient sein Geld mit Kontextwerbung von Google. Von Amazon erhält Mercora eine Provision, wenn jemand über die Mercora-Website beim Versandhandel Amazon Musik kauft. Profitabel sind beide Dienste noch nicht wirklich. "Es ist eine interessante Idee. Die Leute wollen zwar eine Auswahl, aber sie wollen nicht zu viel Auswahl", kommentiert Richard Wolpert von Real Networks das Phänomen P2P-Radio. "Es ist jedoch nett, dass es so etwas zumindest gibt", so Wolpert weiter.

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