pte20050224013 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

Oscar-Show kämpft gegen Quotenminus

77-jährige Preisverleihung soll spontaner, frecher und unterhaltender werden


Los Angeles (pte013/24.02.2005/10:26) Die am kommenden Sonntag zum 77. Mal stattfindende Oscar-Verleihung setzt im Kampf gegen sinkende Quoten auf Soap- und Reality-TV-Elemente mit einem Hauch von Skandal a la Nipplegate. Chris Rock, der neue Gastgeber der Oscar-Zeremonie http://www.oscar.com , ist nicht die einzige Neuerung bei der diesjährigen Verleihung, berichtet das Wall Street Journal (WSJ) heute, Donnerstag. Gil Cates, Produzent des TV-Events, will die Oscars in diesem Jahr frecher und spontaner präsentieren. Damit fährt er eine Strategie gegen den Trend im US-Fernsehen seit Nipplegate, der Entblößung von Janet Jacksons Brust bei der Super Bowl auf CBS.

Schon im Vorfeld der Oscar-Verleihung sorgte US-Komiker Rock mit einigen Kommentaren für Aufregung, wohl durchaus im Sinne der neuen Strategie. Aber das lose Plappermaul von Rock ist nicht das einzige Rezept gegen den Zuseherschwund, der auch andere Shows wie die Golden Globes und die Grammys plagt. Nicht nur der Gastgeber, sondern auch die Stars sind laut WSJ aufgefordert, spontan zu sein und etwas "Unerwartetes" in ihrer Dankesrede zu sagen. Das kommt einer Absage an die üblichen Danksagungen an Frau, Kind, Mutter und sonstige Ahnen gleich, die den Seher langweilen.

Aber auch die Präsentation soll abwechslungsreicher und trendiger werden. Dabei greift Cates auf Elemente des Reality-TV zurück. Das Geschehen soll sich laut WSJ nicht mehr nur auf der Bühne abspielen, sondern auch im Mittelgang. Dabei löst jedoch der Plan, dass manche Stars ihre Reden auf der Bühne, andere im Mittelgang halten sollen, Murren bei den Hollywood-Studios aus. Den Schritt von Reality zur Soap setzt beinahe schon die verstärkte Konzentration auf die Verlierer. Die Kameras sollen nicht nur die Freude der Gewinner, sondern auch die Reaktionen der Nominierten einfangen, die den begehrten Preis nicht bekommen haben. Schließlich sollen auch zusätzliche Live-Auftritte von Stars wie Beyonce vor riesigen Video-Leinwänden den Glamour- und Fashion-Effekt verstärken.

Die Oscar-Verleihung hat seit einem Rekord im Jahr 1998 kontinuierlich an Zusehern verloren. 1998 war das Jahr des Megahits "Titanic". Einen Vergleich mit diesem Ausnahmejahr will Cates, der die Show schon zum zwölften Mal produziert, nicht zulassen. Maßstab sei das Vorjahr. 2004 konnte die Oscar-Verleihung mit 43,5 Mio. Zusehern in den USA im Vergleich zum Tiefpunkt im Jahr 2003 leicht zulegen. Als ein Grund für das sinkende Interesse der Zuseher wird immer wieder eine Inflation von TV-Verleihungszeremonien genannt.

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