pte20050224042 Forschung/Entwicklung, Kultur/Lifestyle

Männer erleben Weiblichkeit als Bedrohung

Angst vor dem "schwachen Geschlecht"


Hannover (pte042/24.02.2005/15:50) Männer fühlen sich von Weiblichkeit bedroht, so die These des deutschen Soziologen Rolf Pohl. Aus diesem Grund werden Männer zu Vergewaltigern und Sexualmördern. "Es ist das eigene sexuelle Begehren, das dem Mann die Kontrolle nimmt und für das die Frau verantwortlich gemacht und deshalb bestraft wird, erläutert Pohl das immer wieder kehrende Verhaltensmuster.

Im seinem Buch "Feindbild Frau. Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen" versucht Pohl, Privatdozent vom Institut für Soziologie und Sozialpsychologie der Universität Hannover http://www.gps.uni-hannover.de , den Gründen für dieses Phänomen auf die Spur zu kommen. Männer wollen sich vom so genannten weiblichen Geschlecht abgrenzen, was sich in ihrer Identitätsbildung niederschlägt. Aus dieser kulturellen Prägung heraus sehen sie sich als stark, autonom und überlegen. Kommt aber die Sexualität ins Spiel, gerät ihr Bild ins Wanken, denn die Frau ist die Quelle der männlichen, sexuellen Lust und Befriedigung. Weil die Frau dadurch einen Stellenwert bekommt, wird die Stärke, Autonomie und Überlegenheit des Mannes hinterfragt. Deshalb wird die Frau zum Objekt von Unlust, Angst und Abwehr.

Pohl wendet sein Modell von Männlichkeit beispielhaft auf Phänomene an, für die immer wieder Erklärungen gesucht wurden: Massenvergewaltigungen nach Kriegshandlungen und männliche Sexualstraftaten. Studien beweisen, dass 88 Prozent der deutschen Männer unbewusst Angst vor Frauen haben, 84 Prozent haben Angst vor Potenzversagen.

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