pte20050324007 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Erster israelisch-palästinensischer Presseklub eröffnet

Nahostkonflikt: Überwindung zu Objektivität


Jerusalem (pte007/24.03.2005/08:20) Israelische und palästinensische Journalisten, die ihre Meinungen austauschen oder miteinander kooperieren wollen, können dies nun im Mideast Press Club (MPC) tun, berichtet die Jerusalem Post. Bislang mussten sich diese Journalisten, die sich in offiziellem Rahmen austauschen wollten, unter der Schirmherrschaft der britischen Foreign Press Association http://www.foreign-press.org.uk treffen. Begründerin des MPC ist die Präsidentin von The Media Line http://www.themedialine.org , einer US-amerikanischen Nachrichtenagentur, die auf den Nahen Osten spezialisiert ist. Ziel des Presseklubs ist die bessere Berichterstattung über die jeweilige Gegenseite.

Als die zwei größten Hindernisse für eine Berichterstattung nannten die Journalisten die Schwierigkeiten, um auf das jeweils andere Gebiet zu gelangen und die Angst um die Sicherheit der eigenen Person. So muss sich ein palästinensischer Journalist zuerst um eine Passiergenehmigung kümmern, danach die Straßensperren und Checkpoints überwinden, schildert Radwan Abu Ayyash, Vorsitzender der Palestinian Broadcasting Corporation http://www.pbc.gov.ps , die Probleme der palästinensischen Medienleute. "Objektivität ist da schwierig für Menschen, die unter Besetzung leben", so Abu Ayyash. "Sogar wenn wir dort als Medienleute auftauchen, werden sie handgreiflich. Wir sind nur Journalisten. Wir können die Besetzung nicht beenden", beklagt sich eine Journalistin des israelischen Armeesenders.

Dennoch zeigen sich Journalisten beider Seiten optimistisch, sich positiv in dieser schwierigen Situation einzubringen. "Wir ändern das Bild so gut wie möglich um eine Friedensbotschaft zu vermitteln", so Abu Ayyash. Auch Motti Sklar, Direktor der Zweiten Israelischen Hörfunk- und Fernsehaufsichtbehörde http://www.rashut2.org.il , weiß um die Schwierigkeit ein balanciertes Bild der jeweils anderen Seite zu zeichnen. "Wir brauchen ein anderes Klima. Wir brauchen eine Phase der Ruhe um zu lernen uns zu verstehen", sagte er gegenüber der Jerusalem Post. Die Wahl des Ortes für den MPC fiel auf das Jerusalemer American Colony Hotel (Bild), das schon seit Jahrzehnten Journalisten aus aller Welt beherbergt und als neutraler Ort für Treffen zwischen Israelis und Palästinensern gilt.

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