pte20050331007 Medizin/Wellness

Barcodes verhindern Verwechslungen bei künstlicher Befruchtung

Bei Vertauschungen wird automatisch Alarm ausgelöst


bbc.co.uk
bbc.co.uk

London (pte007/31.03.2005/09:15) Barcodes oder elektronische Markierungen sollen für die Kennzeichnung von Eizellen, Sperma und Embryos eingesetzt werden um Vertauschungen zu verhindern. Wissenschafter entwickeln derzeit ein Verfahren, das einen Alarm auslöst, sobald eine falsche Eizelle und falsches Sperma zu nahe platziert werden. Die Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA) http://www.hfea.gov.uk erwägt derzeit die Einführung eines derartigen Verfahrens. 2002 wurden im Leeds General Infirmary nach einer künstlichen Befruchtung ein weißer und ein schwarzer Zwilling geboren. Dieser Fehler wurde auf eine Missdeutung der Spermaproben im Krankenhaus zurückgeführt. Ähnliche Vorfälle wurden laut BBC aus den USA und den Niederlanden gemeldet.

Im vergangenen Jahr empfahl eine Studie des Chief Medical Officer for England, dass Kliniken ein Vieraugenprinzip einsetzen sollten um das Fehlerrisiko zu verringern. Dafür war vorgesehen, dass ein Embryologe alle Schritte begleitet und dokumentiert, bei denen ein Fehler passieren könnte. Es gibt Bedenken wonach dieses Verfahren zu arbeitsintensiv und die Möglichkeit eines menschlichen Versehens trotzdem nicht ausgeschlossen sei. Derzeit werden technisch anspruchsvollere Lösungen für dieses Problem entwickelt. New Scientist berichtet, dass IMT International http://www.cryo-imt.com ein Barcodesystem für die Vorgänge bei einer künstlichen Befruchtung entwickelt hat. In die Arbeitsflächen eingebaute digitale Kameras zeichnen die Barcodes auf den Gefäßen mit den Eizellen auf. Ein Computer liest diesen Code und löst einen Alarm aus, wenn diese Daten nicht mit denen des Patienten übereinstimmen. Dieses Verfahren wird bereits in Deutschland und Israel eingesetzt und wurde kürzlich auch im Liverpool Women's Hospital getestet.

Ein ähnliches Verfahren mit elektronischen Markierungen wird derzeit von Research Instruments http://www.research-instruments.com entwickelt. Die Markierung wird auf dem Boden der Schale angebracht, die einen Embryo enthält. Die Aktivierung erfolgt durch Radiowellen. Die aktivierten Markierungen reagieren durch das Übermitteln eines einzigartigen Codes. Passen die Proben nicht zueinander, wird ein Alarm ausgelöst. Ein HFEA-Sprecher erklärte, dass die Sicherheit der Embryos in jedem Fall Vorrang habe. "Wir erwarten kurzfristig keine großen Veränderungen, da diese Verfahren noch in den Kinderschuhen stecken."

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Tel.: +43-1-81140-0
E-Mail: monschein@pressetext.com
|