pte20050412010 Medizin/Wellness

Rauchen in der Schwangerschaft erhöht auch Asthmarisiko der Enkel

Risiko bei Kindern unter fünf Jahren verdoppelt


Los Angeles (pte010/12.04.2005/09:15) Frauen, die während der Schwangerschaft rauchen, gefährden nicht nur die Gesundheit ihres Kindes. Sie können dadurch auch bei ihren Enkeln Asthma auslösen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Southern California gekommen. Ein Kind, dessen Großmutter mütterlicherseits während dieses Zeitraums rauchte, kann ein doppelt so hohes Risiko einer frühen Asthmaerkrankung haben wie Enkel deren Großmütter nie rauchten. Dieses Risiko bleibt auch bestehen, wenn die Mutter des Kindes nie geraucht hat. Mit dieser Studie wurde laut NewScientist erstmals nachgewiesen, dass das Rauchen schädigende Auswirkungen auf spätere Generationen haben kann. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass der Tabakkonsum verändert, welche Gene in den sich vermehrenden Zellen des Fötus aktiviert werden. Dadurch komme es zu Veränderungen, die an die kommenden Generationen vererbt werden. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Chest http://www.chestjournal.org veröffentlicht.

Das Team um Frank Gilliland von der Keck School of Medicine http://www.usc.edu/schools/medicine/ksom.html interviewte die Eltern von 338 Kindern, die im Alter von fünf Jahren an Asthma litten, und eine Kontrollgruppe von 570 gesunden Kindern. Es zeigte sich, dass Kinder deren Mütter während der Schwangerschaft rauchten 1,5 Mal eher an Asthma erkrankten als Kinder von Nichtraucherinnen. Kinder, deren Großmütter während der Schwangerschaft rauchten, verfügten durchschnittlich über ein 2,1 Mal höheres Risiko. Auch wenn die Mutter nicht rauchte, war das Risiko 1,8 Mal so hoch. Bei Kindern, deren Mutter und Großmutter während der Schwangerschaft rauchten, erhöhte sich das Risiko um das 2,6-fache.

Gilliland nimmt an, dass die generationsübergreifenden Auswirkungen des Rauchens darauf hinweisen, dass die im Tabak enthaltenen Chemikalien einen zweifachen Effekt haben: Die unreifen Eizellen des weiblichen Fötus werden direkt geschädigt und zusätzlich werden Teile der fötalen Zellen in Mitleidenschaft gezogen, die bestimmen welche Gene exprimiert werden. Der epigenetische Effekt könnte zu einer Veränderung im Immunsystem der Kinder führen, die ihrerseits die Anfälligkeit für Asthma erhöhen könnte. Obwohl man epigenetische Veränderungen nicht direkt erforscht habe, handle es sich dabei um einen Mechanismus, der die Ergebnisse der Studie erklären könnte. Der Genetiker Marcus Pembrey von der Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC) http://www.alspac.bris.ac.uk bezweifelte die Plausibilität einer epigenetischen Erklärung. Da der Effekt über die mütterliche Linie weiter gegeben wurde, hält er andere Faktoren wie die Weitergabe von Stresshormonen, Metaboliten oder Immunzellen an den Fötus für wahrscheinlicher.

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