pte20050414050 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Medienaufsichtsbehörde rügt US-Regierung

Regierungs-PR als Nachrichtenclip getarnt


Washington (pte050/14.04.2005/14:53) Die US-Aufsichtbehörde Federal Communications Commission (FCC) http://www.fcc.gov hat gestern, Mittwochabend, in einer eilig veröffentlichten Bekanntmachung Fernsehsender davor gewarnt Regierungsvideoclips, die als Nachrichten getarnt sind, ohne Quellenangabe auszustrahlen. Gleichzeitig übte die Behörde Kritik an der Praxis der Regierung, PR-Agenturen mit der Erstellung von solchen Videoclips zu beauftragen, die an viele lokale Fernsehsender verschickt werden. Nichts ahnende Zuschauer können oft nicht zwischen diesen "Nachrichten" und den tatsächlichen Nachrichten unterscheiden, argumentiert die FCC.

Jede Art von Sponsorship muss nach den Regeln der Kommission entsprechend gekennzeichnet sein. Ob die Regierung solche "Nachrichten" in Auftrag geben darf, ist in den Richtlinien der Kommission jedoch nicht geklärt. US-Präsident George Bush schiebt den schwarzen Peter den Fernsehsendern zu und ist der Auffassung, dass es deren Aufgabe ist, sich um die Kennzeichnung zu kümmern. Unter anderem ist auch der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger unter Beschuss geraten seine Polit-Botschaften in ebensolchen "Nachrichtenclips" zu verkleiden. "Die Menschen verlieren ihren Glauben in das, was sie in den Nachrichten sehen", äußerte sich Kommissionsmitglied Jonathan Adelstein.

Die FCC prüft schon seit mehreren Monaten diese Regierungspraxis, mit dem Hintergedanken, eine Gesetzgebung zu torpedieren, die heute, Donnerstag, von den Demokraten im US-Senat eingebracht wird. Wie das Wall Street Journal berichtet, befassen sich die Demokraten darin mit der Verwendung von Steuergeldern durch die Regierung für die Herstellung solcher Videos.

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