pte20050601047 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

US-Think-Tank fordert "Al-Jazeera" für Afrika

Panafrikanischer Sender als Lösung für Probleme des Kontinents


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Washington/Silver City (pte047/01.06.2005/15:50) Eine afrikanische Version des arabischen Nachrichtensenders Al-Jazeera wird wesentlich zur Entwicklung der politischen und ökonomischen Situation Afrikas beitragen können. Dieser Überzeugung ist zumindest das Foreign Policy Centre (FPC) http://www.fpif.org , ein führender US-Think-Tank. Wie der Media Guardian berichtet, fordert das FPC den britischen Premier Tony Blair auf, die Etablierung eines panafrikanischen Senders zu unterstützen. Der Bericht des FPC schätzt die Kosten der ersten fünf Jahre für einen solchen Sender auf jährlich 103 Mio. Euro.

"Die afrikanischen Länder brauchen effektive Medien, weil sie nicht darauf hoffen können sich zu demokratisieren, aufzublühen oder sich einzubringen wie es anderswo in der Welt möglich ist", schreibt der Verfasser des heute, Mittwoch, veröffentlichten Berichts, Philip Fiskede Gouveia. Bis auf Südafrika sind die Medien in den restlichen afrikanischen Staaten kaum entwickelt. Zensur, Selbstzensur und regierungskonforme Berichte prägen die karge Medienlandschaft des Kontinents.

Als Model für einen zukünftigen Sender soll auch das BBC World Service dienen, das in vielen verschiedenen Sprachen ausgestrahlt wird. Der FPC-Bericht schlägt vor zunächst eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, die von Großbritannien und der EU finanziert werden soll. Der Plan soll anschließend in einer kleinen Konferenz ausgearbeitet werden. Die Kosten für die Studie und die Konferenz veranschlagt Fiskede Gouveia auf rund 1,48 Mio. Euro. Al-Jazeera, vom Emir von Qatar 1996 mit einer Investition in Höhe von 150 Mio. Dollar ins Leben gerufen, hat heute über 50 Mio. Zuschauer.

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