pte20050606002 Umwelt/Energie

Großaugen-Tun vor dem Aussterben

Atlantik- und Pazifikbestände extrem gering


Jorge Fontes
Jorge Fontes

Auckland (pte002/06.06.2005/07:35) Der Großaugen-Tunfisch (Thunnus obesus) wird nach Angaben der Fischereibehörden des Pacific Communitys Oceanic Fisheries Program innerhalb eines Jahres ausgestorben sein, wenn nicht unmittelbar gehandelt wird. Das berichtet Radio New Zealand http://rnzi.com . Der wichtige Speisefisch, der bis zu zwei Meter lang und 200 Kilogramm schwer wird, ist auch im Atlantischen Ozean nahezu ausgestorben.

Bereits im Jahr 2001 hatte die EU ein Einfuhrverbot von Großaugen-Tun aus verschiedenen Staaten verhängt. Die Gründe dafür lagen in der nicht nachhaltigen Fischerei der wertvollen Speisefische durch zahlreiche zum Teil illegale Groß-Fischerboote. Die Internationale Kommission für die Erhaltung der Tunfischbestände im Atlantik (ICCAT) hatte befunden, dass Tunfisch mit Ursprung aus Bolivien, Kambodscha, Georgien, Äquatorialguinea und Sierra Leone nicht in die EU importiert werden dürfe.

Die Tunfische gehören weltwirtschaftlich zu den wichtigsten Nutzfischen. Wegen ihres hervorragend schmeckenden Fleisches sind sie sehr begehrt. Allein in Japan werden jährlich ewa 65.000 Tonnen Tunfisch gefangen, in den USA etwa 18.000 Tonnen. Dass fast alle kommerziell genutzten Tunfische zu stark befischt werden und dadurch bedroht sind, wird offensichtlich, wenn man die Preisentwicklung einer kleinen Konservendose vergleicht. Im Jahr 1988 kostete diese etwa 0,35 Euro, 2005 nahezu das Dreifache.

Tunfische sind räuberische Fische, die sich in erster Linie von anderen Fischen und Kopffüßern ernähren. Die größten Arten wie der Rote Tunfisch (Thunnus thynus) werden bis zu 4,5 Meter groß und bis zu 800 Kilogramm schwer. Die US-Regierung warnte im Dezember 2003 vor dem Genuss von zu viel Tunfisch wegen der Gefahr von Quecksilber-Anreicherungen. Besonders vorsichtig sollten Kinder und Schwangere sein. Untersuchungen an Tunfischkonserven während der vergangenen 16 Jahre haben allerdings ergeben, dass der Quecksilbergehalt nicht zugenommen hat.

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