pte20050607017 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Siemens gibt Handygeschäft komplett an BenQ ab

Ergebnisbelastung in Höhe von 350 Mio. Euro prognostiziert


München (pte017/07.06.2005/10:19) Der deutsche Technologiekonzern Siemens http://www.siemens.de verabschiedet sich komplett von seiner verlustreichen Handysparte. Der taiwanesische Konzern BenQ http://www.benq.com wird das gesamte Siemens-Mobiltelefongeschäft mit mehr als 6.000 Mitarbeitern weltweit übernehmen, teilte Siemens heute, Dienstag, mit. Die Transaktion soll im Laufe des vierten Quartals des Siemensgeschäftsjahres 2004/05 (30. September) abgeschlossen werden. Siemens erwartet sich insgesamt eine Ergebnisbelastung in Höhe von rund 350 Mio. Euro vor Steuern. Die Übernahme muss noch von BenQs Hauptversammlung sowie den entsprechenden Kartellbehörden abgesegnet werden.

"Mit dieser Partnerschaft haben wir eine nachhaltige Perspektive für unser Mobiltelefongeschäft gefunden. BenQ und Siemens ergänzen sich ideal", freute sich Siemens-Chef Klaus Kleinfeld. Kleinfeld hatte sich seit Monaten um einen Partner für die defizitäre Handysparte bemüht. Im Rahmen der Transaktion hat sich BenQ darüber hinaus die Marken- und Namensrechte gesichert, die die Taiwanesen für die Dauer von fünf Jahren nutzen dürfen. Siemens wird im Gegenzug neue Aktien von BenQ im Wert von 50 Mio. Euro zeichnen. Das entspricht etwa 2,5 Prozent des Grundkapitals. Die Münchner bauen nach eigenen Angaben in Zukunft auf BenQ als bevorzugten Partner für Komplettlösungen im Bereich mobiler Kommunikation.

"Durch die Akquisition des Mobiltelefongeschäfts von Siemens sind wir unserem Ziel, zu den größten Anbietern im Markt aufzuschließen, ein erhebliches Stück näher gekommen", sagte K.Y. Lee, Konzernchef von BenQ. Mit Siemens hat sich der taiwanesische Konzern eine globale Marke gesichert. Allerdings war der deutsche Konzern beim Handyverkauf in den ersten drei Monaten dieses Jahres regelrecht eingebrochen. Der weltweite Marktanteil schrumpfte von acht auf 5,5 Prozent zusammen (pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050525033 ).

Bereits gestern, Montag, hatte die Financial Times Deutschland über den Einstieg des taiwanesischen Elektronikkonzerns als Partner für die kriselnde Siemens-Handysparte berichtet (pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050606010 ). Siemens kämpft seit Monaten mit Verlusten im Handygeschäft. Allein im ersten Halbjahr seines abgelaufenen Geschäftsjahres summierte sich der Fehlbetrag auf knapp 280 Mio. Euro.

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