pte20050617018 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

Deutscher Buchhandel zeigt sich vorsichtig optimistisch

Harry Potter soll Umsätze 2005 weiter ankurbeln


Berlin (pte018/17.06.2005/11:25) Der deutsche Buchhandel wagt einen vorsichtig optimistischen Blick in die Zukunft. Nach einem guten Start in das Jahr 2005 zeigt man sich laut Financial Times Deutschland http://www.ftd.de zuversichtlich was das Gesamtjahr angeht. So stieg nach Angaben des Branchenblattes "Buchreport" http://www.buchreport.de der Umsatz in den ersten fünf Monaten um 1,8 Prozent. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels http://www.boersenverein.de kommt mit einer anderen Rechnung sogar auf eine Steigerung von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im vergangenen Jahr konnte in der Branche zum ersten Mal seit drei Jahren überhaupt wieder eine Umsatzsteigerung erwirtschaftet werden. "Das ist noch nicht beglückend, aber auf jeden Fall ein gutes Ergebnis", so Dieter Schormann, Vorsitzender des Börsenvereins, zur aktuellen Entwicklung des Marktes. Nach der Finanzkrise, die in den vergangenen Jahren die Umsätze des Buchhandels um bis zu zwei Prozent jährlich gedrückt hatte, gibt man sich auch mit bescheidenen Steigerungen zufrieden. Für das Gesamtjahr rechnet Schormann mit einem Plus von zwei Prozent. Für eine Sonderkonjunktur - so hofft der Buchhandel - wird in diesem Jahr außerdem das Erscheinen des sechsten Bandes der Harry-Potter-Reihe sorgen.

Den leichten Aufschwung schreiben Branchenexperten zu einem bedeutenden Teil den preisgünstigen Sondereditionen großer Zeitungs- und Zeitschriftenverlage zu, zum Beispiel der Billigbuchreihe der Süddeutschen Zeitung (SZ) http://www.sueddeutsche.de . Der Marktforscher GfK schreibt allein der SZ-Reihe vier Prozent der Gesamtumsätze des deutschen Belletristikbereichs zu. Ebenfalls dank einer Sonderausgabe können auch die Hörbücher mit einem Plus aufwarten. Unter den fünf bestverkauften Hörbüchern befanden sich im Mai allein vier Titel aus der Reihe "Starke Stimmen" der Zeitschrift Brigitte. Die Umsätze in diesem Segment stiegen mit 13,9 Prozent auch bedeutend schneller als die Buchumsätze. Für Michael Busch, den Chef der Buchhandelskette Thalia http://www.thalia.de , ist diese Entwicklung allerdings ein Grund zur Sorge. Er befürchtet, dass die Sonderreihen dem Buchhandel langfristig schaden können, weil sie die Preissensibilität der Leser schärfen.

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