pte20050721006 Medizin/Wellness

Eine Gruppe Stammzellen für Nacken und Schultern entscheidend

Stammzellen liefern erste Hinweise auf Geburtsfehler


bbc.co.uk
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London (pte006/21.07.2005/09:15) Wissenschafter des University College London http://www.ucl.ac.uk haben nachgewiesen, dass eine Gruppe von Stammzellen für die Ausbildung des Nacken- und Schulterbereiches beim Menschen von entscheidender Bedeutung ist. Durch diese Erkenntnisse soll die Erforschung von Erkrankungen wie dem Klippel-Feil-Syndrom oder der Arnold-Chiari-Malformation wichtige neue Impulse erhalten. Obwohl diese angeborenen Missbildungen vergleichsweise selten sind, können sie stark beeinträchtigen und sogar zum Tod führen. Eine dieser Missbildungen wurde mit dem plötzlichen Kindstod in Zusammenhang gebracht. Gemeinsam mit schwedischen und US-amerikanischen Kollegen untersuchte das Team zusätzlich die Entwicklung von Tierjungen. Die Forscher erklärten gegenüber Nature, http://www.nature.com dass die Entwicklung von Gewebe komplexer sei als bisher angenommen.

Bisher hatte man laut BBC angenommen, dass Muskel- und Knochengewebe von Nacken und Schultern aus deutlich verschiedenen und getrennten Arten von Stammzellen gebildet würden. Das Team um Georgy Koentges konnte jetzt nachweisen, dass das nicht der Fall ist. Durch die Beobachtung der Entwicklung von Tierembryos erkannten die Forscher, dass eine Stammzellengruppe nicht nur die Muskeln im Nacken- und Schulterbereich bildete, sondern auch die Skelettstruktur, an der diese Muskeln fixiert waren. Sie gehen davon aus, dass diese Erkenntnis entscheidende Informationen über die Entstehung von Krankheiten wie dem Klippel-Feil-Syndrom liefern kann. Kinder, die mit dieser Krankheit geboren werden, haben einen unüblich kurzen Nacken, einen niedrigen Haaransatz im Nacken und leiden unter einer eingeschränkten Beweglichkeit der oberen Wirbelsäule.

Die Arnold-Chiari-Malformation kann noch schwerere Folgen haben. Bei dieser Erkrankung ist die Basis des Schädels abnormal geformt, was zu einer Schädigung des darunter liegenden Gehirns führen kann. Laut Koentges wurde dieser Geburtsfehler mit rund einem Fünftel der Fälle von plötzlichem Kindstod und plötzlichem Säuglingstod in Zusammenhang gebracht. Der Wissenschafter erklärte, dass nach der Entdeckung der entscheidenden Stammzellen jetzt die Suche nach den entsprechenden Genen begonnen werden könne. "Wir können jetzt untersuchen, ob es sich um Genmutationen oder um Gendefekte handelt."

(Ende)
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