pte20050830002 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Gott kommt auf den iPod

Godcasting boomt in den USA - Skepsis in Wien


Godcast.org
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New York/ Wien (pte002/30.08.2005/07:35) Der Siegeszug des digitalen MP3-Players beflügelt nun auch die Kirchen in den USA. Godcasting ist das Gebot der Stunde in den US-Gemeinden, also Podcasts mit religiösem oder spirituellem Inhalt. Religiöse Radiosender und Radiopredigten sind weder in den USA noch in Europa neu. Godcasting bestätigt aber einmal mehr das Potenzial von Podcasting als eine Innovation und Erneuerung für das Radio. In Wien steht Erich Leitenberger, Pressesprecher von Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn, dem US-Trend auf Anfrage von pressetext eher skeptisch gegenüber.

"Für uns ist es nichts ungewöhnliches neue Kommunikationstechnologien für die Verbreitung der guten Nachricht, also des Evangeliums, zu nutzen", so Leitenberger. Auch die Glorie des iPods ist schon bis in das Büro des Kardinals vorgedrungen, den Begriff "Godcasting" hört Leitenberger aber erstmals im Gespräch mit pressetext. Es gehe der Kirche nicht um Trends, sondern darum, ob es sich um "eine vernünftige Art und Weise das Evangelium zu verkünden handelt". Nicht in Frage komme eine zeitversetzte Übertragung von Messen. "Damit können wir uns theologisch nicht anfreunden", so Leitenberger. Die Messe sei keine jederzeit verfügbare Konserve, sondern ein Gemeinschaftserlebnis. Andere religiöse Inhalte und Botschaften kommen aber auch für "Godcasting" in Frage. Dem stimmt auch Anton Gatnar, Geschäftsführer von Radio Stephansdom http://www.radiostephansdom.at , zu. Ein Beschluss der Bischofskonferenz habe schon vor 1998, dem Start von Radio Stephansdom, zeitversetzte Übertragung von Messen untersagt. "Godcasting" ist Gatnar sehr wohl bekannt. Das Thema sei in Sichtweite, aber "derzeit stellen wir keine große Nachfrage fest".

In den USA haben die zahlreichen christlichen Organisationen den Online-Trend Podcasting rasch für sich entdeckt und mit dem Begriff "Godcasting" auch gleich ein eigenes Label geschaffen. Wie die New York Times (NYT) berichtet, hat sich die Zahl der spirituellen oder religiösen Podcasts auf der Website Podcastalley.com http://www.podcastalley.com seit Anfang Juli von 177 auf 474 erhöht. Dank der einfachen Technologie kann jede Gemeinde ihren eigenen Podcast haben. Versäumt eines der Schäfchen die Messe: kein Problem, der Godcast steht online bereit. Auf der Website Godcast.org finden sich neben den Sonntagsmessen und Predigten 16 Programme mit Bibellesungen und religiöser Musik. Einer der populärsten Godcasts ist der Catholic Insider http://www.catholicinsider.com , der auch in der iTunes-Hitliste ganz vorne dabei ist.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
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