Sich mit Blogs einen Namen machen

Fachliche Reputation als Motivation für viele Blogger

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Berlin/ München (pte005/09.11.2005/06:35) Blogs dienen für viele Blogger als eine Möglichkeit, um sich in ihrem Fachbereich einen Namen zu machen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Blog-Suchmaschine Technorati http://www.technorati.com und der PR-Agentur Edelman http://www.edelman.com hervor, für die 821 Newsletter-Abonnenten von Technorati befragt wurden. Demnach gibt ein Drittel an, einen Blog zu betreiben, um sich "sichtbare Autorität auf seinem Gebiet" zu verschaffen ("Visibility as an authority in my field"). Ein weiteres Drittel will einfach nur die eigenen Gedanken wieder geben. Bei einer früher in diesem Jahr durchgeführten AOL-Umfrage zum selben Thema gab beinahe die Hälfte der 600 Blogger über 18 Jahren an, ihr Blog diene als eine Art Therapie. Für weitere 40 Prozent der von AOL Befragten sind Blogs ein Weg, um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben.

"Das kommt natürlich ganz auf die Zielgruppe an", erklärt Dietrich Boelter, Geschäftsführer der Online-Kommunikationsagentur A&B.face2net http://www.face2net.de und Mitautor des Buches "Die neuen Meinungsmacher. Weblogs als Herausforderung für Marketing, PR und Medien" http://www.meinungsmacherblog.de , im Gespräch mit pressetext. Es gibt ganz unterschiedliche Formen von Blogs. Der Münchner Marktorscher Consline http://www.consline.com geht von 200.000 Blogs in Deutschland aus, weltweit schätzt das Unternehmen die Zahl der Weblogs auf 40 Mio. Der Großteil dieser Websites werde im Stil privater Online-Tagebücher geführt. Aber eine zunehmende Zahl von Blogs etabliert sich auch als Foren, in denen unternehmensrelevante Themen kritisch hinterfragt und Meinungen multipliziert werden.

Grund dafür ist laut Boelter das wesentliche Merkmal aller Blogs: Sie bieten Raum, um Gedanken in einer anderen - mehr umgangssprachlichen - Form zu äußern als in anderen Medien. Consline nennt sie daher "Seismographen für kritische Themen und Issues, die auf Unternehmen zukommen". Für Unternehmen sei daher das Online-Monitoring und eine Strategie zur Krisenprävention von Bedeutung, betont Boelter. Mit dem Service "Web Issues Management" reagiert Consline auf die von Deutschlands PR-Kopf des Jahres 2005, Ansgar Zerfaß, und Boelter in ihrem Buch beschriebene Herausforderung für Marketing und PR. Der Dienst screent nach den speziellen Anforderungen des Kunden relevante Online-Quellen auf wichtige Entwicklungen.

Eine Professionalisierung der Blogosphäre sei - auch in Deutschland - "auf alle Fälle zu sehen", so Boelter. Die Frage in Sachen PR sei, wie "schlau und authentisch" das Instrument Blog eingesetzt wird. So genießen offizielle Blogs von Unternehmen (Corporate Blogs) laut Technorati-Umfrage bei Bloggern im Vergleich zu Blogs einzelner Personen wenig Vertrauen. Nur 6,5 Prozent halten Corporate Blogs für "sehr glaubwürdig", 43 Prozent für "einigermaßen glaubwürdig", und 42 Prozent für "manchmal glaubwürdig". Blogs von Einzelpersonen vertrauen hingegen 17 Prozent "sehr" und 60 Prozent "einigermaßen". Nur knapp vier Prozent halten sie für "unglaubwürdig".

Das führt Boelter auf die "grundsätzlich sehr skeptische Blogger-Szene" zurück. CEO-Blogs hält er für eine bessere Möglichkeit. Allerdings nur, wenn der CEO den Blog auch selbst schreibt und nicht schreiben lässt. Letzteres bekommt die Blogger-Szene schnell raus. Auch wenn in PR-Sprache kommuniziert wird, sei ein Blog die falsche Plattform. Richtig angewandt können Blogs einzelnen Personen wie GM-CEO Rick Wagoner oder Sun-Chef Jonathan Schwartz tatsächlich zu hohem Ansehen in der Welt der Blogs verhelfen.

In Deutschland sei die Professionalisierung und der Trend zum Blog als Arena fachlicher Reputation auch feststellbar. "Aber Deutschland liegt weit zurück", so Boelter im Gespräch mit pressetext. Nicht nur im Vergleich mit den USA habe Deutschland großen Aufholbedarf, sondern auch im Vergleich zu europäischen Staaten wie Frankreich und Großbritannien. In Frankreich sei die Blogoshäre allgemein wesentlich lebendiger und auch zahlenmäßig mit rund 2,5 Mio. Blogs weit größer als in Deutschland. In Österreich sei die Lage ähnlich wie beim deutschen Nachbarn.

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