pte20051124044 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Nintendo: Warten auf "Revolution"

Übergangsphase zur neuen Konsolengeneration bringt Umsatz- und Ergebniseinbruch


Nintendo: Controller für die
Nintendo: Controller für die "Revolution"

Kyoto (pte044/24.11.2005/15:29) Die schwächelnde Nachfrage nach dem GameCube in den USA und die allgemeine Kaufzurückhaltung in Erwartung der neuen Generation der Spielkonsolen haben Nintendo http://www.nintendo.co.jp in den vergangenen sechs Monaten kräftige Einbußen bei Umsatz und Gewinn beschert. Im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2005/06 verbuchte der japanische Gamespezialist etwa einen Umsatzrückgang um sechs Prozent auf 176,4 Mrd. Yen (1,26 Mrd. Euro). Der operative Gewinn brach um 51 Prozent auf 19,6 Mrd. Yen (140 Mio. Euro) ein, teilte Nintendo heute, Donnerstag, mit. Der Nettogewinn schrumpfte um immerhin 21 Prozent auf 36,6 Mrd. Yen (261 Mio. Euro).

Während der Handheld-Spiele-Markt eine gute Entwicklung hingelegt habe, zeichne sich auf dem Gesamtmarkt eine Abwärtstendenz ab, erklärte Nintendo die Rückgänge. So sei auf dem Markt für die aktuelle Konsolengeneration eine allmähliche Sättigung zu verzeichnen. Außerdem steuere der Markt in Erwartung der neuen Generation auf eine Übergangsphase zu. Insbesondere in den USA hat Nintendo derzeit mit einer sinkenden Nachfrage nach seinem GameCube zu kämpfen. Die Entwicklung werde sich jetzt auf dem Niveau der Spieler halten, die die Konsole schon besitzen, schätzt auch André Wiegand, Berater bei Goldmedia http://www.goldmedia.de im Gespräch mit pressetext. "Die Hardware-Verkäufe sehe ich eher sinken", so Wiegand.

Bereits im Vormonat hatten die Japaner ihre Erwartungen für das Gesamtjahr (31. März 2006) nach unten korrigiert (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=051008010 ). Nun rechnet Nintendo noch mit einem Umsatz von 500 Mrd. Yen (3,6 Mrd. Euro) und einem Nettogewinn von 75 Mrd. Yen (542 Mio. Euro). Nach dem Erfolg seines Handhelds Nintendo DS hofft Nintendo nun auf seine neue Konsole, die derzeit noch den Codenamen "Revolution" trägt. Der Kampf der Konsolen wird im kommenden Jahr in seine heiße Phase treten. Erst kürzlich hat Microsoft mit dem Launch seiner Xbox 360 in den USA den Reigen eröffnet (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=051122030 ). Sony will im Frühjahr 2006 mit der PS3 nachziehen. Nintendo plant den Markteintritt für die "Revolution" ebenfalls im kommenden Jahr.

Ob sich Nintendo mit seiner neuen Spielkonsole gegenüber Xbox und PS3 behaupten kann, ist allerdings fraglich. Die großen US-amerikanischen Softwarestudios produzieren eher für Sony oder Microsoft. Im Moment sieht Wiegand für Nintendo wenig Chancen. Den Japanern fehle der Zugriff auf Ressourcen sowie der Zuspruch der Entwickler. Sollte die "Revolution" aber tatsächlich das angekündigte neue Videospielerlebnis bieten, wäre der Spielermarkt sicherlich dafür bereit, sagte Wiegand. Dann müsste aber nicht nur die Hardware, sondern auch die Software stimmen.

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