pte20060327017 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Bertelsmann hält sich bedeckt zu Sony BMG-Verkauf

Veräußerung könnte zwei Milliarden Euro einbringen


Gütersloh (pte017/27.03.2006/13:05) Gerüchten zufolge will die Bertelsmann AG http://www.bertelsmann.com seinen Musikverlag BMG Music Publishing und die 50-Prozent-Beteiligung an Sony BMG verkaufen. Dieser Rückzug aus dem Musikgeschäft würde schätzungsweise zwei Mrd. Euro einbringen. Bertelsmann will dazu jedoch keine Stellung nehmen: "Das sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren", betont Oliver Fahlbusch, Unternehmenssprecher der Bertelsmann AG, auf Anfrage von pressetext.

Als Grund für die vermeintliche Veräußerung der Musiksparte wird derzeit die belgische Group Bruxelles Lambert (GBL), gehandelt, die ein Viertel des Medienkonzerns hält. GBL würde gern Mitte Mai ihr Bertelsmann-Aktienpaket am Finanzmarkt platzieren und hätte das Recht, den Börsengang auch gegen den Widerstand Bertelsmanns durchzusetzen. Bisher ist der Gütersloher Medienkonzern nicht an der Börse notiert. Jetzt wird spekuliert, dass Bertelsmann GBL ausbezahlen möchte.

Dazu seien aber mehr als die zwei Mrd. Euro aus dem Musik-Rückzug nötig, schreibt die Financial Times Deutschland. Der GBL-Anteil sei etwa vier bis fünf Mrd. Euro wert, wobei die fehlende Summe aus Finanzierungsvereinbarungen mit Banken oder Investoren rekrutiert werden könnte.

BMG Music Publishing, der weltweit drittgrößte Musikverlag, besitzt die Rechte an mehr als einer Million Musiktiteln von internationalen Künstlern wie Christina Aguilera oder Coldplay. Daher ist es wahrscheinlich, dass Bertelsmann den Musikverlag problemlos verkaufen könnte. Als Interessent gilt BMG-Music-Publishing-Konkurrent Vivendi Universal http://www.vivendiuniversal.com , mit Hauptsitz in Paris. Die Veräußerung der 50-Prozent-Beteiligung an Sony BMG könnte schwieriger werden, da der japanische Konzern derzeit sein Hauptgeschäftsfeld Elektronik saniert.

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