pte20060401006 Umwelt/Energie, Politik/Recht

Globale Insel-Partnerschaft soll Biodiversität bewahren

Indonesien, Mikronesien, Palau, Grenada und Kiribati für Naturschutz


Abaiang-Kiribati; Copyright: Wolfgang Weitlaner
Abaiang-Kiribati; Copyright: Wolfgang Weitlaner

Curitiba (pte006/01.04.2006/09:15) Erfolgreich ist die 8. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über biologische Vielfalt http://www.biodiv.org in Curitiba/Brasilien für die Inselnationen zu Ende gegangen. Die Staats- und Regierungschefs von Indonesien, Mikronesien, Palau, Grenada und Kiribati haben die "Global Island Partnership" ins Leben gerufen. Diese soll Flora und Fauna sowohl zu Land als auch zu Wasser unter Schutz stellen, um die Bevölkerung vor Katastrophen zu schützen. 122 Umweltminister und über 4.000 Delegierte haben an der Konferenz teilgenommen.

Auf den 100.000 Inseln der Erde leben mehr als 600 Mio. Menschen. Sie machen ein Drittel aller Staaten der Welt aus. 16 Prozent der Pflanzen- und mehr als die Hälfte aller tropischen Meereslebewesen kommen in diesen Inselnationen vor. Ein Drittel aller Korallen sind bereits schwer geschädigt, 60 Prozent aller Korallenriffe könnten bis 2030 verloren sein. Erschütternd ist auch die Bilanz der bereits ausgestorbenen Arten: Die Hälfte dieser war auf Inseln heimisch. Unter Federführung des Präsidenten Tommy Remengesau von Palau wurde die Diskussion um die Biodiversität in Mikronesiens eingeleitet, das weite Teile von Kiribati zu einer Schutzregion erklärte. (pressetext berichtete http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060329031 ).

Palau ist mit 510 Quadratkilometern Größe und nur knapp 20.000 Einwohnern ein selbstständiger Staat in Mikronesien. Die Unterwasserwelt Palaus gilt als eine der artenreichsten der Erde. In Taucherkreisen gelten die Inseln als das Unterwasserparadies schlechthin http://www.visit-palau.com . In den Weiten des Pazifischen Ozeans leben 58 Prozent aller Korallenspezies. Doch auch das Leben auf den Inseln selbst zeichnet sich durch eine Vielzahl von seltenen und außergewöhnlichen Arten aus. Im "Micronesia Challenge" werden neben der großen Meeresfläche auch 20 Prozent der gesamten Waldflächen der Inselregionen geschützt.

Ähnliche Zugeständnisse im Bereich Natur- und Umweltschutz haben auch die beiden Staaten Indonesien und Grenada gemacht. Indonesien mit einer Fläche von 1,9 Mio. Quadratkilometer besteht aus mehr als 13.600 Inseln. Diese Region gilt unter Biologen als "Hotspot der Biodiversität". Dichter Regenwald mit zahlreichen endemischen Tier- und Pflanzenarten bestimmen die Landesnatur. Indonesien liegt an der Schnittstelle zweier großer Ozeane, dem Indischen und dem Pazifischen. Australische Meeresbiologen haben erst vor wenigen Jahren nördlich der australischen Küste das bisher artenreichste Riffsystem entdeckt. Die kleine Karibik-Insel Grenada, die als neues exklusives Touristenziel gilt, hat sich dem "Global Island Partnership" angeschlossen. Grenadas Regierung will große Teile der Küstennahen Gewässer unter Schutz stellen.

"Die Einrichtung von Schutzgebieten am Festland hat seit der Errichtung des Yellowstone- Nationalparks vor mehr als 100 Jahren eine lange und erfolgreiche Geschichte hinter sich. Mehr als elf Prozent der Landfläche sind heute unter Schutz gestellt", so Ahmed Djoghlaf, Executive Secretary der Konvention. Die Errichtung mariner Schutzzonen sei aus verschiedenen Gründen hintan gestellt worden. "Weltweit ist derzeit weniger als ein Prozent der gesamten Meeresfläche als Nationalpark ausgewiesen. Die Tsunami-Tragödie vom Dezember 2004 hat aber deutlich gezeigt, wie wichtig ein gesundes Ökosystem für alle Menschen ist."

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