pte20060404042 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Stammzell-Therapie heilt Sehnenverletzungen bei Ratten

Klinische Anwendung könnte in Zukunft möglich sein


Braunschweig (pte042/04.04.2006/13:54) Ein deutsch-israelisches Forscherteam, dem Wissenschaftler der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) http://www.gbf.de in Braunschweig angehören, ist es gelungen, mittels einer Stammzellen-Therapie Sehnenverletzungen bei Ratten zu heilen. Die Forscher verwendeten dazu adulte Stammzellen, die - im Gegensatz zu den embryonalen Stammzellen, deren Einsatz in der Forschung umstritten ist - im Körper erwachsener Menschen vorkommen, und außerdem gut in einer Kultur gezüchtet werden können. Sie verpflanzten einen Untertyp dieser Stammzellen, die so genannten mesenchymalen Stammzellen (MSC), in die verletzte Achillessehne der Ratten und stimulierten sie mit einem Wachstumsfaktor und einem Signalmolekül namens "Smad8", was zu einer Regeneration des Sehnen-Gewebes führte. Diese Erkenntnisse wurden in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift "Journal of Clinical Investigation" http://www.jci.org veröffentlicht.

Allein in den USA unterziehen sich jedes Jahr rund 200.000 Patienten einer Sehnen- oder Bänderbehandlung. Solche Behandlungen bilden für klinische Mediziner noch immer eine beträchtliche Herausforderung. "Das Heilen von gerissenen Sehnen oder Bändern ist ein oft langwieriger Prozess, der mittels Stammzell-Therapie erheblich beschleunigt werden könnte", erklärt GBF-Wissenschaftlerin Dr. Andrea Hoffmann im Gespräch mit pressetext. Auch größere Schaden könnten anhand dieser alternativen Methode einfacher geheilt werden.

Ob ein entsprechendes Heilungsverfahren auch beim Menschen wirken würde, muss jedoch noch gezeigt werden. "Wir würden es sehr begrüßen und denken, dass es möglich ist. Dazu muss die Stammzell-Therapie allerdings zuerst an vielen verschiedenen Tieren erprobt werden. Eine konkrete klinische Anwendung wird mehrere Jahrzehnten in Anspruch nehmen", so Dr. Hoffmann gegenüber pressetext.

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