pte20060503043 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Sex-Garagen: Medien machen aus Sozialprojekt WM-Sensationsmeldung

Projekt schützt Prostituierte vor Gewalt und Drogen


Köln (pte043/03.05.2006/14:15) Das Gelände der Sex-Garagen in Köln, die im Rahmen eines Sozialprojekts zum Schutz der Sexarbeiterinnen eingerichtet wurden, sind mit einem Film- und Fotoverbot belegt worden. Die so genannten "Verrichtungsboxen", die laut Medien wegen eines befürchteten Booms der Prostitution zur Fußball-WM eingerichtet wurden, sind in den Mittelpunkt internationaler Medien geraten. "Fernsehteams haben das Gelände belagert und ohne Erlaubnis bei den Prostituierten zu holen diese einfach gefilmt. Sie haben damit die Persönlichkeitsrechte dieser Frauen verletzt", erklärt Anne Rossenbach, Sprecherin des Sozialdienstes katholischer Frauen in Köln (SkF) http://www.skf-koeln.de , im Gespräch mit pressetext.

In den Medien ist meist zu lesen, dass die Sex-Garagen nur wegen der WM eingerichtet worden sind. Diese Information sei von den Medien jedoch falsch wiedergegeben worden, sagt Rossenbach zu pressetext. "Die Garagen sind ein Projekt, das es bereits seit fünf Jahren gibt. Ziel ist es die Prostituierten vor Gewalt und Drogen zu schützen sowie sie bei einem Ausstieg aus dem Gewerbe zu unterstützen", so Rossenbach. Dass diese Gelände auf weitere Städte wie etwa Dortmund oder Hannover ausgeweitet wurden, stehe nicht, wie von vielen Medien berichtet, in direktem Zusammenhang mit der WM, sondern mit der Kommunalpolitik, erklärt sie weiter. Vor der Errichtung dieser Gelände sei es in Köln fast täglich zu Gewalt gegen Prostituierte gekommen.

Das von der Stadt Köln finanziell getragene und vom SkF Köln und vom Kölner Gesundheitsamt sozial betreute Projekt wurde nach dem erfolgreichen Modell im niederländischen Utrecht ins Leben gerufen. Das Kölner Projekt wurde wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Das Ergebnis: Die Ziele wurden erreicht. Anwohner der Sperrbezirke werden nicht mehr belästigt und die Sicherheit der Frauen ist gewährleistet. Laut Rossenbach werden täglich rund 30 Frauen beraten.

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