pte20060520003 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Bands immer öfter unabhängig von Major-Labels

Musiker promoten sich über Networking-Portale


Arctic Monkeys (Quelle: dominorecordco.com/site/?page=news&artistID=209&offset=3)
Arctic Monkeys (Quelle: dominorecordco.com/site/?page=news&artistID=209&offset=3)

London (pte003/20.05.2006/06:30) Musiker nützen nun verstärkt das Internet um ihre Songs bekannt zu machen und haben damit durchschlagenden Erfolg. Mit "viral marketing" schaffte es zum Beispiel das unkonventionelle britische Duo Nizlopi unter die Top Ten der verkauften Singles in Großbritannien. Sie beauftragten einfach eine kleine Webdesign Firma, die ein Video produzierte, das an zwanzig Leute verschickt wurde. Diese schickten es dann wiederum weiter an Freunde und so begann sich die Spirale zu drehen. Ein weiteres Beispiel ist die Band Arctic Monkeys, die, schon bevor sie ihre Songs fertig produziert hatte, eine große Fangemeinde um sich scharen konnte. Dazu nutzten sie einfach das Networking-Portal Myspace http://www.myspace.com , wo sich jeder die Songs gratis herunterladen konnte.

Pionier auf dem Gebiet des eigenständigen Internetmarketing ist Mick Hucknall von Simply Red, der schon 1994 das neue Medium nutzte. Nach dem Ende seines Vertrags mit Warner http://www.warnermusic.de hat er sich nun entschieden, ein Independent Label zu gründen. Damit bekommt er dreimal mehr pro CD und sechsmal mehr pro Download. Im BBC-Interview erklärte sein Manager Ian Grenfell: "Warner konnte ungefähr 179 Mill. Pfund Gewinn verbuchen und Mick rund 20 Mill. Pfund, was immer noch viel Geld ist, aber wir hatten das Gefühl, die Verteilung sollte ein wenig anders sein."

Es scheint, als wären Musiker nicht mehr auf große Plattenfirmen angewiesen, um berühmt zu werden. Angesichts des Trends zu Independent Labels, geben sich die Majors jedoch gelassen. In einem Interview mit BBC meinte John Kennedy, Vorsitzender des Weltverbands der Phonoindustrie http://www.ifpi.com/ , dem Dachverband aller Plattenfirmen, er sehe das als eine positive Entwicklung für die ganze Musikindustrie, auch für Major Labels. Das Major Label Warner wollte auf Anfrage von pressetext keinen Kommentar zu diesen Entwicklungen abgeben.

Vielleicht können Plattenfirmen den Independent-Boom für sich nutzen, indem sie das Internet nach neuen Talenten absuchen. Letztendlich haben sie es ja sogar geschafft, von der Internet-Piraterie zu profitieren, indem sie diese in legale und kostenpflichtige Bahnen lenken konnten. Am Höhepunkt der Musik-Piraterie im Jahr 2003, liefen zu jedem Zeitpunkt eine Million illegale Downloads. Die Trendwende ist zu einem Großteil dem Online-Musikgeschäft iTunes zu verdanken.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Kristina Sam
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E-Mail: sam@pressetext.com
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