pte20060524013 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

Softwarepiraten unter Beschuss

Unternehmen immer öfter als Raubkopierer entlarvt


Georg Herrnleben (fotodienst.at)
Georg Herrnleben (fotodienst.at)

Wien/Washington (pte013/24.05.2006/11:15) Laut der neuesten IDC-BSA-Pirateriestudie http://www.idc.com ist der Anteil von Software-Raubkopien im Jahr 2005 bei weltweit 35 Prozent stagniert. Während vor allem in den Wachstumsregionen China, Indien, Russland und Osteuropa Erfolge beim Kampf gegen den Einsatz unlizenzierter Software erzielt werden konnten, verzeichneten die traditionell großen Märkte wie Westeuropa, die USA und Japan keine Veränderung beziehungsweise einen leichten Anstieg. Der weltweite Umsatzausfall stieg daher um 1,6 Mrd. Dollar auf 34,3 Mrd. Dollar. Die Business Software Alliance (BSA) http://www.bsa.org will diesem Trend entgegenwirken und fasst nun zunehmend Unternehmen ins Auge, die einen Großteil des realen Umsatzverlustes verursachen.

"Es existieren zwei Arten von Raubkopierern. Zum einen gibt es viele Privatanwender, die so eine Art Jäger-und-Sammler-Trieb entwickeln und jegliche Art von Software aus dem Netz saugen, auch wenn sie überhaupt nicht gebraucht oder verwendet wird", erklärt Georg Herrnleben, Director der Business Software Alliance für Zentraleuropa, im pressetext-Interview. "Zum anderen verzeichnen wir aber gerade auch im klein- und mittelständischen Bereich eine Reihe von Unternehmen, die mit raubkopierter Software operieren", so Herrnleben weiter. Bei Unternehmen sei ein derartiges Verhalten umso problematischer zu bewerten, da die verwendete Software das alltägliche und unumgängliche Werkzeug für die erfolgreiche eigene Geschäftstätigkeit darstelle. Daher müsse der reale Umsatzverlust im gewerblichen Bereich auch am höchsten eingestuft werden, meint Herrnleben.

Das europäische Musterland Österreich weist in der aktuellen Studie einen überraschenden Negativtrend auf. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 ist die Piraterierate wieder angestiegen, auf nunmehr 26 Prozent. "Das österreichische Ergebnis mit einem Prozent Zunahme muss man nicht überdramatisieren. Bemerkenswert ist allerdings, dass Österreich in Zentraleuropa das einzige Land ist, wo die Rate im Moment einen negativen Trend verzeichnet", erklärt Herrnleben. Er führt diesen Trend unter anderem darauf zurück, dass hierzulande die BSA in den letzten Monaten verstärkt auf Information und Aufklärungsarbeit gesetzt hat. Nun will man wieder verstärkt den Rechtsweg gegen Pirateriesünder beschreiten.

"Offensichtlich gibt es in Österreich einen harten Kern, der es nicht für nötig hält, sich legal zu verhalten und wohl auch das Risiko rechtlicher Konsequenzen für gering erachtet", meint Herrnleben. Diesen Raubkopierern will man daher mit einer neuen, österreichweiten Kampagne auf den Zahn fühlen. Unter http://www.stoppt-schnorrer.at werden ab sofort zweckdienliche Hinweise zu bewusster illegaler Softwarenutzung erbeten, die in weiterer Folge zu einer strafrechtlichen Verfolgung betroffener Anwender verwendet werden sollen. Besonderen Fokus legt das BSA dabei auf die Softwarepiraterie in Unternehmen.

(Pressefotos zur Veranstaltung finden Sie unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=642 zum Download)

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