pte20060602024 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Finanzinvestoren verschärfen Kampf um Telekomkonzerne

Konsortium schielt auf Portugal Telecom - 14-Mrd.-Euro-Offerte in Vorbereitung


Lissabon (pte024/02.06.2006/13:10) Die Telekombranche rückt mehr und mehr ins Visier der Finanzinvestoren. Mit der steigenden Menge an eingesammeltem Geld wächst der Appetit auf immer größere Ziele. Insbesondere die Ex-Monopolisten erregen die Aufmerksamkeit, weil dort langfristige Einnahmen garantiert sind. Darüber hinaus verfügen sie häufig noch über überschüssige Kapazitäten, die abgespeckt werden können. Ende 2005 hatte ein Zusammenschluss von Investoren unter Führung von Apax und KKR sich gegen ein rivalisierendes Konsortium durchgesetzt und die dänische TDC http://www.tdc.com für zwölf Mrd. Dollar gekauft

Nun schielt offenbar ein Konsortium aus mehreren Finanzinvestoren auf den ehemaligen portugiesischen Monopolisten Portugal Telecom http://www.telecom.pt . Cinven, Permira, Providence, Blackstone, Texas Pacific und KKR seien dabei, eine Offerte mit einem Volumen von 14 Mrd. Euro vorzubereiten, schreibt die britische Times heute, Freitag, ohne allerdings Quellen zu nennen. Zuvor hatte sich bereits der heimische Rivale Sonaecom um den Konzern mit seinen 50 Mio. Kunden bemüht und ein Angebot im Wert von elf Mrd. Euro vorgelegt. Das hatten die Portugal Telecom-Manager aber als zu niedrig befunden und zurückgewiesen.

Der nun geplante milliardenschwere Deal hätte allerdings zahlreiche Hürden zu überwinden. Dazu gehört die komplexe Eignerstruktur der Portugal Telecom - so hält etwa die spanische Telefonica http://www.telefonica.es zehn Prozent an dem Konzern. Darüber hinaus besitzt die portugiesische Regierung eine so genannte goldene Aktie und hat bei einem Auslandsangebot ein Wörtchen mitzureden. Nicht zuletzt könnten auch Zwistigkeiten zwischen den Finanzinvestoren, etwa über die zukünftige Konzernstrategie ein Angebot noch platzen lassen, schreibt die Times.

Mit Blackstone dürfte zumindest einer aus der Runde der Finanzinvestoren in Deutschland kein Unbekannter mehr sein. Das Unternehmen hatte sich Ende April dieses Jahres bei der Deutschen Telekom eingekauft. Für 4,5 Prozent der Anteile legte Blackstone 2,68 Mrd. Euro auf den Tisch (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060424017 ). Die Deutsche Telekom hatte den Einstieg begrüßt und auch die Aktionäre bejubelten den Deal. Nun könnte das eine oder andere Vorhaben schneller angeschoben werden, kommentierte etwa LBBW-Analyst Andreas Heinold im Gespräch mit pressetext.

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