pte20060619020 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Siemens und Nokia: Megafusion der Netzwerksparten

Synergien von 1,5 Mrd. Euro angepeilt - 9.000 Stellen wackeln


Siemens und Nokia legen Netzwerkausrüstung zusammen
Siemens und Nokia legen Netzwerkausrüstung zusammen

München/Helsinki (pte020/19.06.2006/10:45) Siemens http://www.siemens.de und Nokia http://www.nokia.com haben heute, Montag, den Zusammenschluss ihrer Netzwerksparten bekannt gegeben. Das neue Unternehmen, an dem beide Konzerne jeweils einen Anteil von 50 Prozent halten werden, soll zukünftig unter dem Namen Nokia Siemens Networks firmieren und neben dem Ausbau der Marktposition auch erhebliche Synergieeffekte bringen. "Mit dem Zusammenschluss steigen wir nun unter die großen Drei am Markt auf", so Siemens-Sprecher Constantin Birnstiel gegenüber pressetext.

Im Mittelpunkt der geplanten Fusion steht das Thema Konvergenz von Festnetz- und Mobilfunktechnologien. Das neue Unternehmen werde bei der Konvergenz beider Netzarchitekturen eine führende Stellung einnehmen und von der sich weltweit ergänzenden Kundenbasis profitieren. Dabei bringt Siemens seine Expertise im Festnetzgeschäft ein. Nokia ist einer der weltweit führenden Mobilfunkausrüster.

Ein weiterer Schwerpunkt des Zusammenschlusses liegt natürlich auf dem finanziellen Einsparpotenzial. Bis 2010 sollen jährliche Synergieeffekte von 1,5 Mrd. Euro realisiert werden. Dem Zusammenschluss könnten dabei bis zu 9.000 Stellen zum Opfer fallen. Wo wie viele Stellen wackeln, stehe noch nicht fest, so Birnstiel. Vorstellbar sei aber auch, dass bei einem kräftigen Anziehen des Geschäfts weit weniger Arbeitsplätze abgebaut werden als derzeit anvisiert.

Den Abschluss der Transaktion, die laut Wall Street Journal ein Volumen von rund 25 Mrd. Euro hat, erwarten die Konzerne für Ende des Jahres, wie es in einer gemeinsamen Aussendung heißt. Probleme mit den zuständigen Kontrollbehörden, deren Genehmigung noch abgewartet werden muss, werden nicht erwartet. "Aus unserer Sicht gibt es da kaum Befürchtungen. Es gibt noch zwei weitere starke sowie viele kleinere Anbieter im Markt", erklärt Birnstiel.

Bezogen auf das Kalenderjahr 2005 kann Nokia Siemens Network auf einen Pro-Forma-Umsatz von 15,8 Mrd. Euro verweisen und spielt sich damit auf die dritte Position unter den Netzwerkausrüstern hinter Ericsson/Marconi und Lucent/Alcatel. Das Unternehmen wird seinen Hauptsitz in Helsinki sowie eine starke regionale Präsenz in München haben. Den Vorstandsvorsitz soll Simon Beresford-Wylie übernehmen, der derzeit noch als General Manager von Nokia Networks fungiert. Zum Finanzvorstand des neuen Unternehmens soll Peter Schönhofer berufen werden. Schönhofer ist Mitglied des Vorstands der Siemens AG Österreich.

(Ende)
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